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Labore in der Biologie

Hallo? Ist da noch jemand?

  • von Cathrin Becker
  • 20.04.2020

Zuhause bleiben! Daran sollen sich immer noch möglichst viele Menschen halten. Die meisten UDE-Beschäftigten haben ihre Büros aufgrund der Corona-Pandemie schon gegen die eigenen vier Wände getauscht. Doch was ist mit denen, die vor Ort gebraucht werden? Wir haben in einigen Laboren der Biologie nachgefragt: Ist da noch jemand?

„Ja klar, wir sind fast täglich hier“, antwortet Dr. Sabina Marks am Telefon. Die Kuratorin der weltweit größten Algensammlung (CCAC) sitzt mit ihren beiden Mitarbeiterinnen Nicole Feja und Ines Pothmann im Labor unter dem Hörsaalzentrum S05 – natürlich mit entsprechendem Abstand zu einander. Erst Anfang des Jahres war die CCAC von Köln nach Essen gezogen. „Aktuell könnten wir nichts, was wir für die Versorgung der Algen bräuchten, einkaufen. Zum Glück haben wir für das neue Labor aber so gut vorgesorgt, dass wir z.B. genügend Vorräte an Chemikalien für die nächsten Monate haben.“

8.000 Kulturen wollen versorgt, Licht und Temperatur kontinuierlich überprüft werden „Unsere Algenstämme müssen fast täglich geimpft werden“, erklärt Marks. „Wenn die Kulturen ihre Röhrchen überwuchern, dann übertragen wir sie in das nächste.“ Im ganzen Labor stehen 50 Milliliter fassende, von unten beleuchtete Röhrchen. „Das ist viel Arbeit, aber wir sind froh, dass wir nicht zu Hause sitzen müssen.“

Der Wasserfloh ist ein Sensibelchen

Katrin Honka steigt zweimal die Woche in den Keller der Aquatischen Biologie, schaut nach Glanzwurm, Wasserfloh, Aal und Döbel. Diese Organismenstämme, mit denen Gewässer und ihre Ökosysteme erforscht werden, brauchen regelmäßig Futter und frisches Wasser; Honka teilt sich mit ihrer Kollegin Esther Smollich diese Aufgabe. „Vor allem der Wasserfloh ist ein Sensibelchen“, sagt die Doktorandin. Obwohl man sich nicht persönlich trifft, hat jeder im Team ein Auge auf den anderen: „Wer in den Keller geht, meldet sich per Handy an und später wieder ab.“

im Bild (v.l.):
Ines Pothmann, Dr. Sabina Marks und Nicole Feja im Algenlabor.

 

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