© UDE/ZIM - Simone Badtke

Wie läuft´s im ABZ?

„Ich bin dieser Tage besonders stolz, Leiter des ABZ zu sein.“

  • von Cathrin Becker
  • 02.06.2020

Das ABZ ist für Studieninteressierte, Studierende und Absolvent*innen eine DER Anlaufstellen an der Uni. Egal ob es um den passenden Studiengang, den Ablauf des Studiums, die Finanzierung oder den Einstieg ins Berufsleben geht, ist das Akademische Beratungs-Zentrum Studium und Beruf erste Wahl. Doch wie haben die letzten Monate die Arbeit der Beratenden verändert? Leiter Jörn Sickelmann im Interview.

Herr Sickelmann, sind Sie gerade an der Uni oder im Homeoffice?
Wir alle im ABZ sind regulär im Homeoffice. Wir machen jetzt aber das zeitweise das Arbeiten am Campus nach dem Personaleinsatzkonzept möglich. Ich war in den letzten Wochen ebenfalls im Homeoffice, aber auch mehrfach in der Woche kurz am Campus, um Post zu sichten und dergleichen.

Ihr Bereich lebt vom persönlichen Kontakt. Wie war es für Sie und die Kolleg*innen als die UDE ihre Türen geschlossen hat?
Der persönliche Kontakt ist wesentlich für unsere Arbeit, deshalb ist die derzeitige Situation einschneidend. Ich glaube sogar, dass das Erleben ähnlich einer Trauerreaktion etwas zeitversetzt ist: Am Anfang hatten wir alle sehr viel „drumherum“ zu organisieren. Im Privatleben z.B. Kinderbetreuung, häusliche Aufteilung des Homeoffice, eigener Gesundheitsschutz und der von Angehörigen, aber auch im beruflichen Alltag, wie die Ausstattung für das häusliche Arbeiten, Kommunikation mit Kolleg*innen, Personaleinsatz und vieles mehr. So langsam kommt aber auch ein „neuer Alltag“ auf, der vieles aus dem „alten Alltag“ umso schmerzlicher vermissen lässt.

Wie haben Sie im ABZ die Angebote an die neue Situation angepasst?
In allen Bereichen wurde in kurzer Zeit mit außerordentlichem Engagement auf die neue Situation reagiert: Die Kolleg*innen des Bereiches Schule/Uni haben z.B. ein Portal Studienberatung@home entwickelt, In der Studierendenberatung wird ebenso wie im Career Service per Mail, Telefon und Videotools wie ZOOM beraten. Veranstaltungen in allen Bereichen werden soweit möglich durch digitale Formate ersetzt. Das alles gilt genauso in den Projekten, wie z.B. Talentscouting, Chance hoch 2 und Stipendienkultur Ruhr. Im Stellenmarkt planen wir z.B. gerade eine Sonderaktion: Kostenfreie Stellenanzeigen, damit unsere Studierenden, die vielfach ihren Job verloren haben oder die ein Praktikum suchen, eine neue Chance bekommen.

Was schätzen Sie, wie viele Anfragen hat das Team in den letzten Wochen erreicht?
Die Anfragen waren zu Beginn deutlich rückläufig: Auch die Ratsuchenden hatten ja erst einmal wie wir alle viel zu organisieren oder haben sich auf andere Fragestellungen fokussiert, z.B. ob, wann und wie die Abiturprüfungen stattfinden. Mittlerweile bemerken wir aber wieder eine deutliche Zunahme der Anfragen.

Hat sich etwas in Ihrer Arbeit durch Corona verändert, was Sie danach beibehalten wollen?
Unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten kann sicherlich künftig so mancher Campuswechsel wegfallen, weil wir in Videokonferenzen geübt und hoffentlich bald auch entsprechend technisch ausgestattet sind. Die Krise zeigt auch, dass sich ein Führungsstil bewährt, der den Kolleg*innen Raum lässt, kreativ mitzudenken und sich im organisatorischen Rahmen eigenverantwortlich zu engagieren, der zugleich aber auf Einhaltung institutionalisierter Kommunikationswege baut.

Wie ist die Stimmung bei Ihnen im Team?
Das Engagement der Kolleg*innen, die sich unter schwierigen beruflichen und z.T. auch privaten Rahmenbedingungen (Kinderbetreuung, Home-Schooling u.ä.) außerordentlich einbringen, beeindruckt mich. Ich bin in diesen Tagen besonders stolz, Leiter des ABZ zu sein. Die Stimmung ist insgesamt sehr gut, aber die Kolleg*innen sind auch zwischendurch aufgrund der Einschränkungen und der fehlenden persönlichen Kontakte betrübt. Dass ein Ende leider nicht abzusehen ist, macht die Lage ja in allen gesellschaftlichen Bereichen nicht leichter.

Worauf freuen Sie sich nach Corona am meisten?
Beruflich: Die Kolleg*innen in eine neue Arbeitsnormalität führen zu dürfen. Privat: Soziale Kontakte wieder physisch erleben zu können.

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