© VM/Simon Bierwald/TU Dortmund

InnaMoRuhr gestartet

Pendelverkehr erforschen

  • von Ulrike Bohnsack
  • 28.07.2020

Wer im Ruhrgebiet unterwegs ist, braucht vor allem: Geduld. Egal, ob man das Auto oder Bus und Bahn nimmt. Die nachhaltige Mobilität von 120.000 Studierenden und 20.000 Beschäftigten der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) hat das Vorhaben InnaMoRuhr zum Ziel. Es will das Pendeln zwischen den vier Standorten der UA Ruhr – Dortmund, Bochum, Duisburg, Essen – erleichtern. Verkehrsminister Hendrik Wüst übergab jetzt (27.7.) den Förderbescheid.

„Eine gute Anbindung und Erreichbarkeit ist ein Standortfaktor – auch für Forschungseinrichtungen. Deshalb investieren wir 1,9 Millionen Euro Landesmittel für die Erforschung und Entwicklung von intelligenter Mobilität zwischen den Hochschulen“, sagte Minister Wüst. „Damit kommen wir einem Ziel der Ruhr-Konferenz ein großes Stück näher: Die Stärkung des Wissensstandortes in der Metropolregion Ruhrgebiet.“

2,4 Millionen Euro schwer ist das auf drei Jahre angelegte Projekt insgesamt, und es wird von sechs Arbeitsgruppen aus der Soziologie sowie den Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften getragen. Koordinator ist Prof. Johannes Weyer von der TU Dortmund. Beteiligte der UDE sind die Professoren Heike Proff, Petra Stein, Frank Kleemann und Pedro José Marrón. Zwei weitere Forscher kommen von der RUB.

Vom E-Shuttle bis Ridesharing

„Wir untersuchen in dem Projekt, wie eine höhere Mobilität nicht nur nachhaltig, also ohne zusätzliche Emissionen, sondern auch wirtschaftlich angeboten werden kann“, erklärt BWL-Professorin Heike Proff. „Dazu gilt es, den Bedarf genau zu verstehen, das bisherige Angebot zu erheben, Lücken im Nahverkehrsangebot zu identifizieren. Außerdem sollen Anbieter und die Nachfragenden über eine neuartige App vernetzt werden.“

Verschiedene Szenarien sind denkbar – etwa dieses: Ein E-Shuttlebus mit beispielsweise zwölf Sitzplätzen pendelt zwischen zwei Standorten. An jedem Streckenende steht eine Ladestation, die den Bus mit Energie versorgt. Die sechs Teams wollen an eben solchen Ideen arbeiten, die emissionsfreie Technologien nutzen sowie innovative Mobilitätsservices anbieten. Dazu gehört Ridesharing – also Mitfahrgelegenheiten per App finden.

Angehörige der UA Ruhr testen

Die erfolgversprechendsten Konzepte werden im Dortmunder Verkehrs-Simulator SimCo modelliert und überprüft. Anschließend werden sie im Realbetrieb getestet. Örtliche Verkehrsverbünde sollen hierbei einbezogen werden. Und: Angehörige der drei UA Ruhr-Universitäten könnten dann die neuen Pendeloptionen über sechs Monate zu einem günstigen Tarif ausprobieren.

„Wenn alles gut läuft, werden die Neuansätze, die am meisten Erfolg versprechen, von den etablierten Verkehrsanbietern, aber auch von neuen Anbietern, dauerhaft umgesetzt“, so Koordinator Weyer.

im Bild (v.l.):
Minister Hendrik Wüst übergibt den Förderbescheid an Projektkoordinator Prof. Johannes Weyer (TU Dortmund) und UDE-Professorin Heike Proff.

Weitere Informationen:
https://www.wiwi2.tu-dortmund.de/wiwi/ts/de/forschung/projekte/InnaMoRuhr/index.html
Prof. Dr. Heike Proff, Allgemeine BWL und Internationales Automobilmanagement, Tel. 0203/37 9-1050, heike.proff@uni-due.de

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