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Interview mit Carla Gierich (Akad. Auslandsamt)

Willkommen! Welcome! Bienvenido! Powitanie!

  • von Cathrin Becker
  • 17.09.2020

Keine zweite Chance für den ersten Eindruck – von der UDE soll er bestmöglich sein, wenn es nach Carla Gierich vom Akademischen Auslandsamt (AAA) geht. Gemeinsam mit ihren Kollegen*innen ist sie die erste Ansprechpartnerin für ausländischen Besuch an der UDE.

Frau Gierich, Sie arbeiten im Welcome Service des AA. Wen heißen Sie denn willkommen?
Wir begrüßen internationale Forschende, von Promovierenden über Post-Docs bis hin zu Professor*innen und Emeriti. Wir helfen bei der Planung und Durchführung des Aufenthalts, egal wie lang er ist. Auch für die gastgebenden Institute sind wir da.

Das heißt konkret?
Wir helfen schon weit vor der Einreise, z.B. bei der Visumsbeantragung. Wir unterstützen im Umgang mit der Ausländerbehörde, bei alltäglichen Dingen wie Wohnungssuche, Kontoeröffnung, Sprachkursen oder beim Familiennachzug. Bald soll es auch Infoveranstaltungen zu Themen wie Steuern, Versicherungen oder Rentenansprüchen sowie interkulturelle Trainings geben – und wenn es die Corona-Situation zulässt, auch einen Stammtisch oder Ausflüge. Außerdem sind wir Ansprechpartner für die Philipp-Schwartz-Initiative für geflüchtete Forschende und für die internationalen Verwaltungslots*innen.

Wie viele Personen betreuen Sie gerade und von woher kommen sie?
Ich habe seit Februar 2020 ca. 30 Gastforschende betreut, meine Kolleg*innen mit Sicherheit jeweils mindestens ähnlich viele. Aktuell haben wir Anfragen von Forschenden aus Mexiko, Brasilien, dem Iran, China, Japan, Neuseeland, Indien, den USA, Kenia und Argentinien die zu uns kommen, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Sie sind zu viert. Auf wieviel Sprachkompetenz kommen Sie insgesamt?
Wir sprechen Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Russisch und Polnisch.

Bürokratie vor der Einreise und erst recht danach: Welche Hürden sind für die ausländischen Gäste besonders herausfordernd?
Im Moment dominiert sicher das Thema Visum und Ausländerbehörde unsere Arbeit. Durch Corona haben einige deutsche Botschaften ihre Arbeit sehr eingeschränkt, und es ist schwierig, Termine zu bekommen. Bei manchen Herkunftsgebieten ist im Moment unklar, ob überhaupt eine Einreise möglich ist. Wir übernehmen dann die Kommunikation mit den Botschaften und Ausländerbehörden. Die Regeln und Vorgehensweisen ändern sich durch die Pandemie ständig, so dass wir viel recherchieren müssen.
Wohnen ist schwierig, denn möblierter Wohnraum ist im Ruhrgebiet nicht so üblich wie in anderen Städten. Aus diesem Grund möchten wir gerne eine Wohnungsdatenbank aufbauen und suchen noch Vermieter, die sich vorstellen könnten, bevorzugt möbliert an Gastforschende zu vermieten.

Es gibt das Projekt Verwaltungslots*innen. Was hat es damit auf sich?
Das sind Ansprechpersonen in bestimmten Verwaltungsbereichen. Sie haben interkulturelle Kompetenz und englische Sprachkenntnisse. Beschäftigte aus Sachgebieten oder Fakultäten, Gastforschende, aber auch wir vom Welcome Service können sich mit Fragen zu Internationalem an die Lots*innen wenden. Diese können dann entweder selbst antworten oder an die zuständige Person „weiterlotsen“. So fördern wir auch den Austausch zwischen Verwaltung und dem internationalen Bereich.

Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Spaß?
Ich mag besonders, dass sie so abwechslungsreich ist. Jeden Tag kommen andere Anfragen, aus der Verwaltung, von Gastforschenden. Man hat mit vielen verschiedenen Leuten Kontakt – zurzeit natürlich nur digital oder telefonisch.

Was sollten sich ausländische Gäste an der UDE und in Duisburg und Essen auf keinen Fall entgehen lassen?
An der UDE gibt es jedes Jahr das Sommerfest und im Herbst die International Week, letztere findet dieses Jahr digital statt.
Im Südviertel Essen gibt es in der Moltkestraße eine winzige Eisdiele, I am Love, die machen ziemlich gutes Eis. Das Naturschwimmbad in Mülheim-Styrum kann ich empfehlen, den Duisburger Zoo und  das Folkwang Museum mit seinem freien Eintritt in die ständige Sammlung. Interessant finde ich auch die Halden mit ihrem unschlagbaren Rundumblick und Kunst: Tiger and Turtle in Duisburg, Halde Haniel und das Tetraeder Bottrop. Zollverein nicht zu vergessen.

 

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