Portrait Prof. Gerold Ungeheuer
© Nachlass Gerold Ungeheuer/Institut für Kommunikationswissenschaft

Wissenschaftlicher Nachlass Prof. Gerold Ungeheuer

Digitalisierung abgeschlossen

  • von Cathrin Becker
  • 20.01.2021

Ausgetretene Pfade waren Prof. Gerold Ungeheuers Sache nie, er betrat zeitlebens neue. Der Kommunikationswissenschaftler leitete von 1967 bis 1982 das Institut für Kommunikationsforschung und Phonetik der Uni Bonn und war Pionier in den Bereichen Computerlinguistik und KI-Sprachverarbeitung. „Später widmete er sich der Entwicklung einer grundlegenden Kommunikationstheorie, die alle menschlichen Kommunikationsformen umfassen sollte. Dieser integrative und problemorientierte Zugriff auf Kommunikation ist bis heute ein wichtiges Fundament der Arbeit am Institut für Kommunikationswissenschaft der UDE“, so Dr. Karin Kolb.

Ungeheuers kommunikationstheoretische Schriften liegen in mehreren Neuausgaben vor – soeben erschien der vorerst letzte Band einer kritischen und ergänzten Edition.* Sein umfangreicher wissenschaftlicher Nachlass, darunter Schriftstücke, Audiodaten und Vorlesungsmitschnitte, war bisher nur am UDE-Campus in Essen zugänglich. Das Institut für Kommunikationswissenschaft hat ihn umfassend digitalisiert: Der Inhalt von 22 DIN A4-Boxen kann nach vorheriger Anfrage nun auch kostenfrei digital eingesehen werden.

Doch warum kam Ungeheuers wissenschaftlicher Nachlass überhaupt an die UDE? Ans Institut geholt hat ihn der inzwischen emeritierte Essener Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. H. Walter Schmitz. Er war Mitarbeiter und späterer Assistent von Ungeheuer in Bonn. Er war es auch, der den Nachlass in den 1980er Jahren sichtete und katalogisierte. Durch seine Vermittlung konnte 2013 ein Nachlassvertrag zwischen Ungeheuers Witwe und dem Institut für Kommunikationswissenschaft geschlossen werden. Nun ist die Digitalisierung der Dokumente, die für die Linguistik, Kommunikations- und Medienwissenschaft, aber auch für die Wissenschaftsgeschichte, KI-Forschung und -Reflektion interessant sind, abgeschlossen.

* Gerold Ungeheuer: Kommunikationstheoretische Schriften II. Symbolische Erkenntnis und Kommunikation. Hg. von H. Walter Schmitz und Karin Kolb-Albers, Nodus Münster 2020

Im Bild: Kommunikationswissenschaftler Gerold Ungeheuer (1930-1982) auf einer Aufnahme aus dem Nachlass.

Weitere Informationen und Anfragen:
www.uni-due.de/kowi/nachlass.php
Dr. Karin Kolb, Kustodin Institut für Kommunikationswissenschaft, Tel. 0201/18 3-3283, karin.kolb@uni-due.de

 

 

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