© Nora-Sophia Eschbach

Experte für Zeichen- und Symboltheorie

Prof. Dr. Achim Eschbach verstorben

  • von Cathrin Becker
  • 02.02.2021

Zeichensysteme aller Art waren sein Metier: Die Fakultät für Geisteswissenschaften an der UDE trauert um Prof. Dr. Achim Eschbach. Der Professor für Semiotik verstarb überraschend Ende Januar mit 72 Jahren.

Als umtriebiger Wissenschaftler und engagierter Hochschullehrer prägte er seit 1997 die Essener Kommunikationswissenschaft mit. Sein Institut beschreibt ihn als im Hörsaal beliebt, als Kollege geschätzt und als überaus kenntnisreich und weit über die Grenzen seines Fachs gebildet – Eschbach vertrat die ganze Breite einer Zeichen- und Symboltheorie.

Nach seinem Studium der Philosophie, Germanistik, Politikwissenschaft und Volkswirtschaft an der RWTH Aachen wurde er 1975 dort mit einer pragmasemiotischen Studie über das Theater promoviert. In welche Richtung er seine Karriere thematisch lenken wollte, wusste Eschbach damals schon: Bereits Ende der 70er Jahre gründete er zusammen mit Ernest Hess-Lüttich und Jürgen Trabant die internationale semiotische Fachzeitschrift „Kodikas/Code“, deren Mitherausgeber er bis zuletzt war.

1985 habilitierte er sich in Essen und erhielt die Venia Legendi für Semiotik, Wissenschaftsgeschichte und Sprachphilosophie. Im selben Jahr wurde er hier auf eine Professur für Semiotik auf Zeit berufen. Nach Gastprofessuren an der Universität Tokio und der Universität Pécs/Ungarn nahm er wiederum in Essen den Ruf auf eine neu eingerichtete Professur für Kommunikationswissenschaft an, die er bis zu seinem Ruhestand 2014 inne hatte.

Eschbach galt insbesondere als Experte der Sprach- und Zeichentheorien von Karl Bühler und Charles Sanders Peirce. Er veröffentliche zahlreiche Fachpublikationen, übersetzte und gab wissenschaftliche Reihen und Sammelbände heraus, die bis heute historisch-systematisch bedeutsam sind. Zudem war er Mitherausgeber der kommunikationswissenschaftlichen Online-Rezensionszeitschrift r:k:m und engagierte sich in mehreren Fachgesellschaften, etwa als Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Semiotik.

Nachruf des Instituts

Redaktion: Cathrin Becker, Tel. 0203/37 9-1488, cathrin.becker@uni-due.de

 

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