Jürgen Schmagold hat sich als Leiter des Hochschulsports in den Ruhestand verabschiedet.
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Interview mit Jürgen Schmagold

„Dieser Job hat mir immer Spaß gemacht!“

  • von Cathrin Becker
  • 26.02.2021

Jürgen Schmagold und der Hochschulsport – über 42 Jahre lang war das eine Erfolgsgeschichte. Nun hat sich der passionierte Sportler in den Ruhestand verabschiedet. Als Berater bleibt er dem Sport an der UDE aber gerne erhalten.

Herr Schmagold, man kann sich den HSP gar nicht ohne Sie vorstellen. Wann sind Sie eigentlich an die Uni gekommen?

Oh, das ist lang her. Los ging´s im August 1978. Damals war die Stelle als Wissenschaftlicher Angestellter im Fach Sportwissenschaften und „Hochschulsportbeauftragter“ ausgeschrieben. In den ersten Jahren war mein größerer Schwerpunkt die Lehre. Ich habe die Fächer Basketball, Fußball, Judo, Skilanglauf, Skilauf alpin und Sportförderunterricht für angehende Sportlehrkräfte unterrichtet, immer im Theorie-Praxisverbund. Daneben habe ich den – damals noch sehr kleinen – Hochschulsport aufgebaut. Mit der Fusion wurden die beiden Hochschulsporteinrichtungen 2005 zu einer Zentralen Betriebseinheit zusammengeführt und ich als Leiter berufen.

Was hat Ihnen besonders viel Spaß gemacht?

Mein Job hat mir grundsätzlich von A bis Z immer Spaß gemacht, es war eine wahnsinnig schöne Zeit. Besonders toll fand ich den direkten Kontakt mit den Studierenden in der Lehre. Auch die Sportkurse bzw. die Arbeit mit all den Menschen, denen ich etwas vermitteln durfte, hat mich erfüllt. Es ist auch kein Geheimnis, dass ich gern alle Lehrgänge zu den unterschiedlichsten Orten begleitet habe, um dort Sport in verschiedenen Settings zu vermitteln.

Aber selbst das Verwalten und die Gremienarbeit konnte bisweilen freudvoll sein: wenn neue Sportmöglichkeiten geschaffen wurden, das Programm erweitert werden konnte. Schön war auch, dass ich die erfolgreichen Spitzen- und Leistungssportler*innen begleiten konnte oder ich sie (z.B. oft im Rahmen der Uni-Sommerfeste) ehren durfte. Und natürlich: Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen war top.

Was waren die Meilensteine?

Das mag vielleicht etwas verwundern: Aber das war eindeutig der Bau der Dreifachhalle an der Gladbecker Straße Anfang der 1980er Jahre. Denn mit der neuen Halle konnten wir das Sportangebot vervielfachen. Leider wurde beim Bau keine Unterkunft für die Verwaltung des Hochschulsportes berücksichtigt, auch nicht, als später eine weitere, große Zweifachhalle am Sport-Campus entstand. Wir mussten auch mit dem Umzug der HSP-Verwaltung von der „alten“ pädagogischen Hochschule an der Henri-Dunant-Str. in die frühere Maschinenbauschule an der Schützenbahn 2009 weiterhin ein Dornröschen-Dasein im kleinen „Hochschulsport-Zentrum“ fristen. Sehr positiv in dieser Hinsicht war allerdings die Möglichkeit, das USC-Fitnessstudio eröffnen zu können. Übrigens konnten wir mit der Fusion auch das Duisburger USC-Fitnessstudio weiterführen, das die ehemaligen Duisburger Kollegen gut aufgebaut hatten.

Für mich war der Standort Duisburg auch eine gute Möglichkeit, mein Fitnessprogramm in den Berufsalltag zu integrieren: Zweimal pro Woche habe ich meinen Arbeitstag dort verbracht und bin immer mit meinem Rad dorthin gefahren. Leider habe ich es knapp verpasst, die 19 Kilometer einmal unter 40 Minuten zu schaffen … Bedauerlicherweise musste ich mein Duisburger Büro wegen des Umbaus im LD-Gebäude bereits ein Jahr vor meiner Pensionierung räumen und konnte mich nicht angemessen von dort verabschieden.

Sportliche Talente sind Ihnen während der langen Zeit doch sicherlich auch öfter begegnet. Welche Erinnerungen haben Sie an die Wettkämpfe im studentischen Leistungssport?

Das waren tatsächlich Höhepunkte, besonders der DHM-Triathlon 2018 um den Baldeneysee und der Gewinn der Deutschen Hochschulmeisterschaft im Handball 2016. Im Jahr darauf durften die Handball Männer bei der EM in Malaga antreten und brachten von dort prompt die Vizemeisterschaft mit. Auch unsere Volleyball-Männer, die quasi noch amtierender Deutscher Hochschulmeister sind, da es 2020 keine Ausrichtung gab, sind herausragend. Besonders stolz bin ich als ehemaliger Spieler auf unsere Fußballer, die vor zwei Jahren Deutscher Vizemeister wurden. Ach, es gab noch zahlreiche weitere Highlights, an die ich mich gerne erinnere …

Großartig war es auch 1989 die Universiade, also die Olympischen Spiele der Studierenden, in Duisburg zu haben. Aber vielleicht kommen sie noch einmal in unsere Region und an die UDE. Deutschland hat sich um die Durchführung der Universiade im Ruhrgebiet 2025 (neuer Name: Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games) beworben und die Chancen schätze ich sehr hoch ein.

Was machen Sie jetzt im Ruhestand?

Skilanglaufen im Sauerland ist jetzt leider erst einmal durch, deshalb werde ich mich wohl wieder auf den Sattel des Renn- oder Mountainbikes schwingen. Vielleicht gehe ich auch eine Wiederholung meiner Coast-to-coast-Touren 2007 und 2008 an …, wenn irgendwann die Pandemie ihre Schrecken verloren hat.

Apropos, welche sportlichen Übungen sollte jeder in Corona-Zeiten immer mal wieder zuhause machen, um nicht einzurosten?

Zu allererst den HSP konsultieren! Wir bieten ein tolles Hometraining an. Ansonsten: Raus an die Luft, joggen, walken, mit dem Rad fahren, wandern. Auch mal die ausgetretenen Pfade verlassen und sich querfeldein ein Bild von der Natur machen.

Jürgen Schmagold hat viel bewegt – auch sich selbst. Ein kleiner Eindruck in Bildern: https://www.uni-due.de/imperia/md/images/pool-ps/downloads/2021-02-26_schmagold_juergen_collage_c_privat.jpg

Weitere Informationen:
Jürgen Schmagold, juergen.schmagold@uni-due.de

Redaktion: Cathrin Becker, Tel. 0203/37 9-1488, cathrin.becker@uni-due.de

 

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