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Höhere Sterblichkeit

Das Phänomen Neuro-COVID

  • von Ulrike Eichweber
  • 04.03.2021

Nicht nur die Lunge, sondern auch viele andere Organe des Körpers können von einer Dass Infektionen mit SARS-CoV-2 geschädigt werden. Das wird immer deutlicher. Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät hat sich deshalb über 100 Erkrankte zwischen 20 und 95 Jahren genauer angesehen. Dabei stellten sie fest, dass fast 60 Prozent auch neurologische Symptome hatten, die sogenannte Neuro-COVID. Das reicht vom Verlust des Geschmacks- und Geruchssinn bis hin zu Schlaganfällen oder Hirnblutungen, die bei einem Viertel der Untersuchten auftraten.

„Je heftiger sich COVID-19 auf die Atemwege auswirkt, desto schwerer verläuft auch Neuro-COVID“, erklärt Prof. Christoph Kleinschnitz, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen. Und sein Kollege und Oberarzt, Privatdozent Mark Stettner, ergänzt: „Von Patient*innen ohne Neuro-COVID sterben rund 15 Prozent – ist aber das Nervensystem stark in Mitleidenschaft gezogen, liegt die Sterblichkeitsrate dagegen fast dreimal so hoch“.

Wie es zu Neuro-COVID kommt, dafür fanden die Forschenden mehrere mögliche Gründe: Bei rund der Hälfte der schwer Erkrankten war die schützende Barriere zwischen Blutkreislauf und Gehirn, die sogenannte Blut-Hirn-Schranke, nicht mehr intakt und die Werte bestimmter Entzündungsstoffe in der Hirngewebsflüssigkeit erhöht. Außerdem entdeckten sie in 35 Prozent der Fälle verschiedene Antikörper gegen das körpereigene Nervengewebe.

Weitere Informationen:
https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1153

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