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Humboldt-Stipendiat in Analytischer Chemie

Heilpflanzen und ihre Geheimnisse

  • von Dr. Alexandra Nießen
  • 27.04.2022

Heilpflanzen-Wissen ist für die Entwicklung pharmakologischer Produkte wichtig. „Wir kennen leider nicht alle chemischen Verbindungen der Pflanzen“, sagt Dr. Abul Mallik. „Es sind tausende.“ Der Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung entwickelt an der UDE-Fakultät für Chemie eine Methode, mit der sich die chemischen Bestandteile besser aufspüren lassen. Finanziell unterstützt wird sein Aufenthalt durch ein Forschungsstipendium für erfahrene Forschende der Humboldt-Stiftung.

„Die Bestandteile der Pflanzen lassen sich mit der zweidimensionalen Hochleistungsflüssig-chromatographie (2DLC) gut herausfinden“, sagt der 43-Jährige. Das Verfahren ermöglicht, Stoffgemische physikalisch in ihre Bestandteile zu zerlegen und diese mit Massenspektrometrie zu identifizieren. „Ich trenne die Substanzen mit Hilfe einer flüssigen und einer unbewegten stationären Phase“, erklärt der promovierte Chemietechniker. „Die Pflanzeninhaltsstoffe in der mobilen Phase treten dann mit der stationären Phase in Wechselwirkung. Das heißt, die Komponenten bewegen sich unterschiedlich schnell weiter und können voneinander getrennt werden.“ Genutzt wird die Technik unter anderem in der Umweltanalytik oder Kriminalistik.

Dr. Mallik kennt sich mit der Synthese von stationären Phasen bestens aus. Nach seiner Promotion (2010) in Japan an der Kumamoto University entwickelte er verschiedene davon bis 2015 an der Kyoto University. An seiner Heimat-Uni Dhaka in Bangladesch fehlen ihm dafür die Instrumente; er beschäftigt sich dort mit Verbundwerkstoffen auf Polymerbasis, die für die Behandlung von Abwasser gebraucht werden.

Umso mehr freut es den mehrfach ausgezeichneten Wissenschaftler, sein Wissen bei pharmakologischen Fragen an der UDE einzubringen. „Professor Schmitz hat ein fortschrittlicheres Analysesystem als ich. Wir können problemlos analysieren, was die Bestandteile unbekannter Heilpflanzenextrakte ausmacht“, sagt Mallik. Die Pflanzen kommen aus China, Vietnam und Europa. „Ich werde nach der Stipendienzeit sicherlich nach Essen zurückkommen.“

Weitere Informationen::
Fakultät für Chemie:
Prof. Dr. Oliver J. Schmitz, Tel. 0201/18 3-3950, oliver.schmitz@uni-due.de
Abul Khayer Maillk, Ph.D., Tel. 0201/18 3-4504, abul.mallik@uni-due.de

Redaktion: Alexandra Nießen, Tel. 0203/37 9-1487, alexandra.niessen@uni-due.de

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