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Humboldt-Stipendiatin in UDE-Biologie

Winzige Wichtigkeit

  • von Dr. Alexandra Nießen
  • 10.05.2022

Kieselalgen (Diatomeen) ackern, auch für uns. Die Einzeller wandeln unter Wasser Kohlendioxid in Sauerstoff um. Danijela Vidakovic untersucht an der UDE-Fakultät für Biologie bei Prof. Dr. Bánk Beszteri ihre Gemeinschaften unter anderem mit molekularen Methoden. Finanziell unterstützt wird ihre Forschung durch ein Postdoc-Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung.

Mit bloßem Auge sind Kieselalgen für uns Menschen kaum sichtbar. Ihre Größe reicht von wenigen Mikrometern bis zu zwei Millimetern. Sie besiedeln im Wasser Steine, Sand, Wasserpflanzen oder Sedimente. „Diese Mikroalgen mit Silikatschalen sind auf der Erde enorm wichtig. Sie produzieren bis zu 25 Prozent des weltweiten Sauerstoffs und gehören damit zu den bedeutendsten Primärproduzenten“, sagt Vidakovic.

Seit 2013 untersucht die studierte Biologin an der Universität Belgrad, wie die Mikroorganismen aufgebaut sind und wie viele unterschiedliche davon in Flüssen und Seen leben. „Sie werden bei der Bewertung des ökologischen Zustands von Gewässern nach EU-Recht einbezogen“, sagt die gebürtige Serbin. Die Qualität des Wassers zu kontrollieren, sei für eine nachhaltige Nutzung wichtig. Und die Einzeller helfen sie zu verbessern. Seit mehreren Jahren beschäftigt sich Vidakovic zudem mit seltenen, salzhaltigen Lebensräumen im Binnenland, die von Pflanzen wie Queller, Salzschuppenmiere oder -binse besiedelt sind; bei uns gibt es sie in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Nord- und Mitteldeutschland. Die Biologin möchte herauszufinden, wie die Kieselalgen auf ihre Umwelt reagieren und einwirken. „Sie könnten eine echte Unterstützung dabei sein, die salzhaltigen Gebiete zu erhalten“, so Vidakovic.

Für die Studie, die die Humboldt-Stipendiatin bis Ende 2023 an der UDE durchführen möchte, hat sie zwei Flüsse in Europa ausgewählt: die Save, den wasserreichsten Nebenfluss der Donau, und die Theiß, den längsten Zustrom der Donau und zweitgrößten Fluss in Serbien und Ungarn. Wieso diese beiden? „Sie fließen durch mehrere Länder, sind also international. Ich werde die Einzeller von der Einmündung in das Gebiet Serbiens bis zu den Mündungen in die Donau morphologisch und genetisch analysieren“, erklärt die 32-Jährige. Es sei wichtig, den Zustand von Gewässern bewerten zu können. „Je mehr wir darüber wissen, desto eher kann die Öffentlichkeit für einen besseren Umweltschutz sensibilisiert werden“, hofft sie.

Weitere Informationen::
Fakultät für Biologie:
Danijela Vidakovic, Tel. 0201/18 3-4748, danijela.vidakovic@uni-due.de
Prof. Dr. Bánk Beszteri, Tel. 0201/18 3-3102, bank.beszteri@uni-due.de

 

Redaktion: Alexandra Nießen, Tel. 0203/37 9-1487, alexandra.niessen@uni-due.de

 

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