Landschaftspark Duisburg
© Peter Keil

Besonderheiten des Ruhrgebiets

Vorstellung der Biodiversitätsstrategie

  • von Jennifer Meina
  • 30.05.2022

Das Ruhrgebiet hat eine einzigartige Vielfalt an Arten Lebensräumen. Um die komplexe Situation zu analysieren und individuelle Lösungen für den Schutz der biologischen Diversität zu finden, startete vor zwei Jahren die Arbeit an der regionalen Biodiversitätsstrategie. Die Ergebnisse werden am 2. Juni vorgestellt. Erarbeitet wurde sie unter anderem von Wissenschaftler:innen der UDE.

Es gibt viele Strategien auf europäischer, nationaler oder regionaler Ebene, um biologische Vielfalt zu erhalten und auszubauen. Doch für das Ruhrgebiet sind diese zu allgemein: „Hier haben wir besondere Herausforderungen aber auch Chancen für die Biodiversität: große Brachflächen mit einer ganz eigenen Lebensgemeinschaft, die Renaturierung der Emscher und öffentliche Grünflächen, die aufgrund der finanziellen Situation der Ruhrgebietsstädte nicht so intensiv gepflegt werden können“, erklärt Prof. Daniel Hering von der Aquatischen Ökologie von der Aquatischen Ökologie und für die UDE federführend am Projekt beteiligt.

Gesetzte Ziele und die dafür erforderlichen Maßnahmen sind in der „Regionalen Biodiversitätsstrategie Ruhrgebiet“ festgehalten. Diese wird seit 2020als Teilprojekt der „Offensive Grüne Infrastruktur 2030“ des Regionalverbandes Ruhr (RVR) von der Landesregierung gefördert. Erarbeitet hat die Strategie ein Konsortium aus der UDE, der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet (BSWR) sowie der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Für fünf der elf Kapitel waren die Forschenden der UDE verantwortlich: Öffentliche und private Grünflächen, Agrarlandschaften, Wälder und Gewässer. Im Austausch mit Verbänden, Behörden und der Zivilgesellschaft wurde ein Maßnahmenprogramm konzipiert. Unter anderem soll eine andere Form der Pflege von Grünanlagen erreicht werden durch den Abtransport des Mahdgutes – dadurch werden die Flächen nährstoffärmer und die Pflanzen- und Insektenvielfalt gefördert. Zudem sollen Industrienaturflächen durch nährstoffarme Randstreifen entlang von Rad- und Verkehrswegen gesichert und gepflegt werden.

Beschlossen ist allerdings noch nichts: das Ruhrparlament berät die Strategie erst am 24. Juni abschließend. Wenn alles klappt, werden die Forschenden die Strategie dann in den Kommunen vorstellen, um politische Beschlüsse zu erreichen und bei der Umsetzung zu unterstützen. „Wir werden zudem einzelne Maßnahmen direkt anschieben und als Universität den Erfolg einzelner Projekte untersuchen,“ sagt Hering.

Vorgestellt wird die Strategie am 2. Juni im Casino Zollverein in Essen. Während der Veranstaltung können Besucher:innen eigene Ideen für die Biodiversitätsstrategie einbringen. Anmeldeschluss ist der 30. Mai.

Im Bild:
Eine sehr artenreiche Industrienatur gibt es auf der Fläche der ehemaligen Schachtanlage 4/8 im Bereich des Landschaftsparks Duisburg-Nord. 

Weitere Informationen:
Anmeldung und weitere Informationen: https://www.urbane-biodiversitaet.de/

Prof. Dr. Daniel Hering, Aquatische Ökologie, Tel.: 0201/18 3-3084, daniel.hering@uni-due.de

Redaktion: Jennifer Meina, Tel. 0203/37 9-1205, jennifer.meina@uni-due.de

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