Ressort Presse

• von Birte Vierjahn
• 26.09.2022

Rund 144 Tage nonstop zuhören: Das müsste Dr. Vera von der Osten-Sacken, wenn alle Studierenden der UDE und der Folkwang Hochschule nur je fünf Minuten mit ihr sprechen wollten. Denn ein offenes Ohr für alle will die neue Pfarrerin der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG) haben, unabhängig von der Religion. Die 47-Jährige hat selbst rund zehn Jahre an verschiedenen Universitäten gelehrt; ihr Herz schlägt für „die Neugier, die Offenheit und das vielfältige Hochschulleben“. Drei Fragen an die Neue in der ‚Brücke‘.

Ihre Stelle war lange nicht besetzt. Was waren Ihre ersten Amtshandlungen?
Ganz klassisch: Tür aufschließen. Zurzeit bin ich noch allein in der ESG, mein Team kommt ein wenig später: darunter eine Assistenz, ein:e Berater:in für internationale Studierende und eine Hilfskraft.
Und dann habe ich angefangen, auf Menschen zuzugehen und Kennenlerntermine zu vereinbaren. In jedem Gespräch zeigen sich neue Facetten und Ideen, was die ESG alles angehen könnte, wen wir einladen, worauf wir reagieren könnten. Der nächste Schritt wird dann sein zu schauen, welche der vielen guten Ideen wir wann und wie verwirklichen können.

Es gibt wenige Stellen, in denen Pfarrer:innen mit so einer bunten Mischung Menschen zu tun haben. Haben Sie sich darauf vorbereitet?
Darauf habe ich mich vor allem gefreut und tue das noch! Ich finde, dass Vielfalt das Beste ist, was unserer Kirche passieren kann. Oft erwarten Menschen ein ganz bestimmtes Auftreten von uns, das irgendwie „churchy“ ist – und staunen dann meistens nicht schlecht, wenn sie sehen, dass wir auch ganz anders sein können. Offenheit, der interreligiöse Dialog und die Suche nach Gemeinschaft über vermeintliche Grenzen von Religion und Herkunft hinweg: Nicht zuletzt deshalb habe ich mich auf diese Stelle beworben. Universitas Facultatum – die Gesamtheit aller Möglichkeiten: Das ist die lateinische Wurzel unseres Wortes Universität und für mich auch ein Lebensgefühl, das ich in meine Arbeit einbringen möchte.

Nach eigenen Worten ist die evangelische Studierendengemeinde der UDE „offen für Experimente und Überraschungen“. Verraten Sie schon etwas?
Vielleicht so viel: Im Wintersemester soll es Hilfen zum An- und Reinkommen, Seelsorge mit O-Ton-Übungen, ein bisschen Kunst, etwas für Nachteulen und etwas für Frühaufsteher, viel Gelegenheit zum Mit- und Selbermachen, natürlich etwas Tolles zu Weihnachten und hin und wieder auch Bier geben. Das genaue Programm entsteht gerade. Also lade ich alle ein, die möchten: Macht mit! Wir fangen ganz am Anfang an und wachsen dann gemeinsam.

Die Fragen stellte Birte Vierjahn.

Kontakt:
Dr. Vera von der Osten Sacken
ESG Duisburg-Essen, Studierendenzentrum „Die Brücke“
0201 / 49 55 00 06
vera.vonderosten-sacken@uni-due.de
Sprechzeiten: Mi. 16:00-18:00 Uhr, beim Mittagessen in der Mensa und nach Vereinbarung