Cover des Fontane Handbuchs
© De Gruyter

Neues Theodor Fontane-Handbuch

Ein einmaliges Werk

  • von Ulrike Bohnsack
  • 28.03.2023

Es ist knapp 1.500 Seiten stark und umfasst 200 Artikel, geschrieben von 105 Forschenden weltweit. Nach sechs Jahren Arbeit ist es vollbracht: Das neue Theodor Fontane Handbuch ist erschienen. Es enthält den aktuellen Wissensstand zum bedeutendsten Autor des deutschen Realismus. Die Herausgeber:innen, darunter Germanist Prof. Dr. Rolf Parr (UDE), präsentieren das einmalige Werk am 30.März im Fontane-Archiv. Das Projekt wurde aus Mitteln der Fritz Thyssen Stiftung gefördert.

„Das Fontane-Handbuch“, sagt Germanist Parr mit Stolz, „ist zurzeit das umfangreichste Autoren-Handbuch auf dem Buchmarkt. Wir haben diesen großen Schriftsteller, der 1819 im brandenburgischen Neuruppin geboren wurde, auf ungewöhnliche Weise neu zugänglich gemacht.“ Wo überall hat er gelebt? Wann hat er sein erstes Buch veröffentlicht? Und in welche Sprachen ist er übersetzt worden? In rund 200 Artikeln werden Werk und Biographie Fontanes vermessen.

Viel Raum nimmt Fontanes Schaffen ein. Romane wie „Effi Briest“, Balladen wie „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ hat er hinterlassen, aber auch Reisebeschreibungen, journalistische Artikel, Theaterkritiken, Tage-, Notizbücher und Briefe. „Der Facettenreichtum seines Schreibens ist unglaublich und begeistert“, sagt Parr. „Fontane ist außerdem erstaunlich aktuell, auf ganz verschiedene Weise: Die „Wanderungen durch die Mark Brandenburg" werden als eine Art Reiseführer genutzt; die Romane sind Schullektüre, die Fontane-Festspiele in Neuruppin ziehen ein großes Publikum an.“

Das Handbuch umfasst außerdem zwei große systematische Kapitel. Sie erschließen sein Werk entlang von Schlagwörtern – etwa Adel, Bürgertum, Humor, Resignation, Globalisierung und Ökonomie – und ordnen es in die damalige Zeit ein. „Mich als Wissenschaftler fordert auch die Person Fontane heraus. Man kann nicht allem trauen, was er schreibt – schon gar nicht, wenn es um ihn selbst geht. Da arbeitet er immer wieder mit doppeltem Boden. Die Fontaneforschung geht also weiter.“

* Zum Herausgeberteam gehören Rolf Parr (UDE) Gabriele Radecke (Akademie der Künste, Berlin), Peer Trilcke (Theodor-Fontane-Archiv/Universität Potsdam) und Julia Bertschik (Freie Universität Berlin). Das Handbuch ist erschienen bei De Gruyter: https://doi.org/10.1515/9783110545388

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Rolf Parr, Germanistik, rolf.parr@uni-due.de

Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel. 0151-74448046, ulrike.bohnsack@uni-due.de

 

 

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