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© VEREINT/David Straßburger

BMBF-Projekt VEREINT

Verbundenheit durch interaktive Technologien

  • von Cathrin Becker
  • 01.08.2023

Wie können Menschen Technik nutzen, um auch über Distanzen hinweg ein Gefühl der Verbundenheit und emotionaler Nähe zu erleben? Das erforschen Wissenschaftler:innen von fünf Universitäten in dem Verbundprojekt VEREINT*. Für die UDE begleitet das Team von Sozialpsychologin Prof. Nicole Krämer die Forschung.

Den Partner oder die Partnerin in einer Fernbeziehung wissen zu lassen, dass man gerade an ihn oder sie denkt, kann ganz einfach sein: Man knipst in der eigenen Wohnung eine Lampe an. Gleichzeitig leuchtet auch in der Wohnung des anderen / der anderen ein Licht auf. Beide Lampen sind miteinander gekoppelt, um so ein Signal der Verbundenheit zu senden. Ebenso können sich Großeltern und Enkelkinder über eine virtuelle Lesestunde nah sein.

Anwendungsprojekte wie diese aus den Bereichen Psychologie, Gestaltung, Informatik und Ethik, zielen darauf ab, Paare, Familien, Freundeskreise, ältere Menschen oder Kinder möglichst einfach und ohne Vorkenntnisse in ihrem Alltag miteinander zu verbinden.

Neben der Entwicklung der Alltagsanwendungen ist jedoch auch ihre Anwendung und die Evaluation hinsichtlich Wirkung und Akzeptanz ein wichtiger Bestandteil des Projekts. Damit bei den vielen wissenschaftlichen und industriellen Projektpartnern der Überblick nicht verloren geht, begleitet der Lehrstuhl von Prof. Nicole Krämer gemeinsam mit Kolleg:innen anderer Unis die Forschung auf übergeordneter Ebene.

„Mit den vielen möglichen Forschungsgebieten von Verbundenheit, also Nähe, Beziehung, Zugehörigkeit oder Liebe und Freundschaft, kommt auch ein großer Fundus an verschiedenen Messinstrumenten wie beispielsweise Fragebögen zum Einsatz. Unser Ziel ist es, allen einen systematischen Überblick zu verschaffen“; so Dr. Aike Horstmann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl. „Wir entwickeln ein auf sozialpsychologischen Konzepten gestütztes Modell von Verbundenheit, um die Forschung der Anwendungsprojekte koordinieren zu können, z.B. indem wir die Verwendung von Messmethoden vereinheitlichen. Nur so können Aussagen darüber getroffen werden, wie wirkungsvoll eine Technologie wirklich ist.“ Auch um die Erhebung sowie die Auswertung der Daten kümmert sich das Team.

* VEREINT wird vom Bereich Wirtschaftsinformatik/ Ubiquitous Design der Universität Siegen geleitet. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 594.000 Euro gefördert.

Weitere Informationen:
Lehrstuhl Sozialpsychologie: Medien und Kommunikation: Prof. Dr. Nicole Krämer, Tel. 0203/37 9-2482, nicole.kraemer@uni-due.de, Dr. Aike Horstmann, aike.horstmann@uni-due.de

 

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