Virtuel Reality im Sportunterricht
© UDE/Bettina Engel-Albustin

Sport-, Musik- und Kunstunterricht 4.0

Digitale Turnhalle mitgestalten

  • von Jennifer Meina
  • 12.10.2023

Können Schüler:innen einen Tischtennisaufschlag mittels Virtuell Reality (VR) lernen? Wie verändern sich Bewegungen, wenn sie gleichzeitig im physisch-realen und virtuellen Raum mittels Avatar stattfinden? Und können beim applikationsunterstützten Unterricht wirklich alle mitmachen? Damit digitale Medien in den Fächern Sport, Musik und Kunst didaktisch sinnvoll eingesetzt werden, benötigen die Schulen entsprechend ausgebildete Lehrkräfte. Das bundesweite Projekt DigiProSMK* entwickelt bis zum Frühjahr 2026 passende Fortbildungskonzepte. Das Konsortium aus zehn Hochschulen wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit sieben Millionen Euro gefördert, rund 600.000 Euro fließen in zwei Teilprojekte der UDE. Die Koordianator:innen suchen noch interessierte Schulen und Lehrkräfte, die digitale Medien in ihre Unterrichtspraxis integrieren und mitgestalten wollen.

Smartphone, Tablets und Apps sind aus den Klassenzimmern nicht mehr wegzudenken – aber ist der Einsatz auch immer zielführend? „Virtuell Reality bietet schier unendliche Möglichkeiten, aber nicht alle sind didaktisch sinnvoll, etwa beim motorischen Lernen bzw. in der Bewegungspraxis“, sagt Jun.-Prof. Dr. David Wiesche vom Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften an der UDE. Er koordiniert das Projekt gemeinsam mit seinem Kollegen Prof. Dr. Michael Pfitzner. „In den kommenden Jahren wollen wir Schulen und Lehrkräfte begleiten, mit ihnen Konzepte umsetzen und erforschen, was Schüler:innen wirklich fördert und exkludierende Momente verhindert“, so Wiesche weiter. Ziel des jetzt gestarteten Projekts ist es, Konzepte in die Breite zu tragen, damit die Lehrkräfte in den Fächern Sport, Musik und Kunst sie bundesweit nutzen können. An der UDE liegt der Schwerpunkt auf dem Fach Sport.

Mit einem Gymnasium in Rheinberg arbeiten die Wissenschaftler:innen bereits seit Längerem zusammen. Das Ziel ist es, die Erfahrungen auf weitere Schulen zu übertragen. „Wir begleiten die technische Implementierung und das Projekt“, erklärt der Experte weiter. Dafür sucht das Projektteam noch Schulen und Lehrer:innen aus der Region, die ihren Sport-, Musik- und Kunstunterricht digitalisieren wollen. Die technische Ausstattung übernimmt die UDE. Sowohl Grund- als auch weiterführende Schulen sind angesprochen. Interessierte können sich melden unter: digiprosmk_ude@uni-due.de. Für das Frühjahr 2024 planen die Wissenschaftler:innen der UDE eine Auftaktveranstaltung.

Teil des Kompetenzverbundes lernen:digital

DigiProSMK ist Teil des bundesweiten Kompetenzverbundes lernen:digital, das der Bund mit rund 205 Millionen Euro fördert. Die vier Kompetenzzentren MINT, Sprache/Gesellschaft/Wirtschaft, Schulentwicklung sowie Sport/Musik/Kunst – zu dem auch das Projekt DigiProSMK gehört – haben im Zeitraum von April bis August 2023 ihre Arbeit begonnen. Die UDE leitet darunter drei bundesweite Konsortien: ComeMint, ComeSport und ComeArts.

*Das Projekt Digitalisierungsbezogene und digital gestützte Professionalisierung von Sport-, Musik- und Kunstlehrkräften“ (DigiProSMK) wird koordiniert von der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Die Projektpartner sind: Musikhochschule Lübeck, Bauhaus-Universität Weimar, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, Hochschule für Musik und Theater Rostock, Humboldt-Universität zu Berlin, Universität Duisburg-Essen, Universität Osnabrück, Universität Potsdam.

Weitere Informationen:
https://www.uni-due.de/sport-und-bewegungswissenschaften/digiprosmk.php

Hier geht es zur ausführlichen Pressemitteilung: https://www.uni-kiel.de/de/detailansicht/news/201-digiprosmk

Prof. Dr. David Wiesche, Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften, Tel. 0201/183 7620, david.wiesche@uni-due.de

Redaktion: Jennifer Meina, Tel. 0203/379-1205, jennifer.meina@uni-due.de

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