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Zweiter Demokratiebericht NRW erschienen

Neue Formate für mehr Teilhabe

  • 07.12.2023

Politische Bildung muss digitaler und attraktiver werden und mehr in die Lebenswelt vor allem junger Menschen integriert sein: Das ist das Ergebnis des Landesdemokratieberichts 2023. Im Auftrag des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft hat die Landeszentrale für Politische Bildung nach 2021 jetzt zum zweiten Mal einen Bericht zur politischen Bildung vorgelegt. Wissenschaftlich begleitet wurde die Umfrage durch die NRW School of Governance der UDE.

Grundlage für den Bericht „Politische und demokratische Lebenswelten der nordrhein-westfälischen Bevölkerung in 2023“ ist eine repräsentative Umfrage unter Menschen aus Nordrhein-Westfalen ab 14 Jahren. Insgesamt 3.149 Personen wurden in den Monaten März/April und Mai/Juni befragt. Aktuelle Ereignisse, etwa die Terroranschläge der Hamas auf Israel am 7. Oktober, fanden somit keinen Eingang in die Untersuchung.

Die Ergebnisse der Befragung stimmen durchaus optimistisch. 66 Prozent der Befragten bekennen sich ohne Abstriche zur Demokratie. 77 Prozent gaben an, sich für das politische Geschehen im Land zu interessieren.

Ein weiteres Ergebnis des Berichts: Der größte Teil der 14- bis 17-Jährigen informiert sich auf Social-Media-Kanälen über das politische Geschehen. Gerade im Hinblick auf die Einführung des Wahlalters mit 16 Jahren bei der nächsten Landtagswahl müsse diese Gruppe der künftigen Wähler besonders intensiv beworben werden, so Staatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert. Ziel müsse sein, dass die Wahlbeteiligung, die bei der Landtagswahl 2022 noch bei 55,5 Prozent lag, bei der kommenden Landtagswahl wieder ansteigt. Das kann laut Demokratiebericht mit neuen Formaten gelingen, die dort angeboten werden, wo sich junge Menschen gerne und viel aufhalten: z.B. in der Schule, in (Sport-)Vereinen, Kultureinrichtungen – und im Internet.

Der Bericht empfiehlt zudem Maßnahmen der politischen Bildung, die die Menschen zu mehr Teilhabe befähigen. Ziel müsse sein, dass Menschen ein mögliches Engagement als „wirksam“ verstehen. Dazu könnten interaktive Formate, etwa Debattierwettbewerbe für Jugendliche, der Aufbau einfach zugänglicher Beteiligung wie Bürgerforen und das Erproben einer Abstimmung anhand von Wahl-O-Maten beitragen.

Prof. Dr. Andreas Blätte und Prof. Dr. Susanne Pickel haben die Studie für die NRW School of Governance wissenschaftlich begleitet.

 

Zur ausführlichen Meldung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Andreas Blätte, NRW School of Governance, Tel. 0203/37 9-2045, andreas.blaette@uni-due.de
Prof. Dr. Susanne Pickel, Politikwissenschaften, Tel. 0203/37 9-3083, susanne.pickel@uni-due.de

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