
Warum ich forsche: Shaista Khaliq
An der Schnittstelle von instrumenteller Chemie und Biologie
- von Juliana Fischer
- 30.01.2025
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Shaista Khaliq erforscht die komplexen Wechselwirkungen zwischen Tieren, Pflanzen und Parasiten in Ökosystemen. Sie nutzt die Isotopenanalyse, eine Methode der instrumentellen Analytik, um zu untersuchen, woher Organismen ihre Nährstoffe beziehen und wie Parasiten ihre Wirte beeinflussen. Derzeit schließt sie ihre Dissertation ab, nachdem sie zuvor ihren Master in Waters Science an der Universität Duisburg-Essen (UDE) erworben hat. Sie ist Mitglied am Zentrum für Wasser- und Umweltforschung der UDE.
Mithilfe der Isotopenanalyse lässt sich bestimmen, aus welchen Quellen Tiere ihre Energie und Nährstoffe beziehen. Wie gehen Sie dabei vor?
Ich analysiere die Zusammensetzung von Aminosäuren, den Bausteinen von Proteinen. Dabei untersuche ich die Isotopenverteilung – unterschiedliche Varianten eines chemischen Elements mit variierender Neutronenzahl. Diese Methode erlaubt es mir, nachzuvollziehen, ob ein Organismus seine Nährstoffe aus Pflanzen, Mikroorganismen oder anderen Tieren bezieht.
Wie erforschen Sie die Beziehung zwischen Parasiten und Wirten?
In einer kontrollierten Studie habe ich die Wechselwirkung zwischen Stichlingen und Bandwürmern untersucht. Bandwürmer wachsen extrem schnell und beeinflussen ihre Wirte erheblich. Durch die Isotopenanalyse von Aminosäuren konnte ich signifikante Veränderungen feststellen, insbesondere in der Leber der Stichlinge, wo das Immunsystem auf die parasitäre Infektion reagiert.
Welche Aspekte sind bei der Isotopenanalyse besonders zu beachten?
Die Isotopenanalyse ist eine hochpräzise Methode der instrumentellen Chemie, die äußerste Sorgfalt erfordert. Ein wesentlicher Teil meiner Arbeit besteht darin, neue analytische Verfahren zu entwickeln und zu optimieren. Die Einhaltung strenger Protokolle ist entscheidend, um verlässliche und reproduzierbare Ergebnisse zu gewährleisten. Nur durch diese Genauigkeit lassen sich belastbare Rückschlüsse auf Nährstoffquellen sowie auf den Energiefluss zwischen Wirten und Parasiten ziehen.
Welchen Rat würden Sie Studierenden geben, die eine wissenschaftliche Laufbahn anstreben?
Der Weg in die Wissenschaft ist oft herausfordernd und von Höhen und Tiefen geprägt. Es ist wichtig, Geduld mit sich selbst zu haben und zu erkennen, dass auch negative Ergebnisse einen wertvollen Beitrag zum Forschungsprozess leisten. Offene Kommunikation und Teamarbeit sind essenziell, um Herausforderungen zu meistern. Besonders bereichernd war für mich die Teilnahme an der Integrated Research Training Group (IRTG), die mir Zugang zu internationalen Sommerakademien, Konferenzen und Forschungsaufenthalten bot. Diese Erfahrungen haben meinen wissenschaftlichen Horizont erweitert und meinen Werdegang nachhaltig geprägt.
Weitere Information
Shaista Khaliq, E-Mail: shaista.khaliq@uni-due.de
Übersichtsseite „Warum ich forsche...”:
www.uni-due.de/warum-ich-forsche/