Portrait
© Jewgeni Roppel

Caren Jeß ist Poet in Residence

Schreiben für die Bühne

  • von Cathrin Becker
  • 22.04.2024

„Mit Raffinesse und aus ungewöhnlichen Blickwinkeln baut sie aus jedem Minidrama ein kleines, funkelndes Kunstwerk, das seinen je eigenen Konstruktionsregeln gehorcht, eine eigene Sprache spricht“ lobt die Fachzeitschrift Theater heute Caren Jeß. Ihre Sicht der Dinge präsentiert die Schriftstellerin und Dramatikerin nun als Poet in Residence an der Universität Duisburg-Essen.

Wie ein Text auf der Bühne lebendig wird, weiß Caren Jeß als neue Poet in Residence an der Universität Duisburg-Essen (UDE) nur zu gut. „Die Bühne verleiht einem Text Gestalt. Er löst sich vom Blatt, er wird laut, er bekommt einen Körper. Der dramatische Text entzieht sich der Intimität der stillen Lektüre. Er sucht die offenbare Auseinandersetzung, den Dialog, den Streit“, so Jeß, die sich in ihren Arbeiten mit sozialen Unterschieden und den Abweichungen von der Norm beschäftigt.

Renommierte Schauspielhäuser in Deutschland und Österreich zeigen die Stücke der 39-jährigen Dresdnerin. Kritiker:innen loben ihr Talent, Zuschauer:innen sind begeistert. Zahlreiche Preise hat Caren Jeß bereits gewonnen. So trat die studierte Philologin und Literaturwissenschaftlerin 2017 zum ersten Mal als Dramatikerin in Erscheinung, als sie mit ihrem Stück Deine Mutter oder Der Schrei der Möwe den dritten Platz des Osnabrücker Dramatikerpreises belegte. 2018 gewann sie die Residency des Münchner Förderpreises für deutschsprachige Dramatik mit Bookpink. Mit dessen Grazer Uraufführungsinszenierung wurde sie 2020 zur Nachwuchsdramatikerin des Jahres erklärt. 2023 gewann Caren Jeß für ihr Stück Die Katze Eleonore in der Produktion des Staatsschauspiel Dresden den Publikumspreis der Mülheimer Theatertage sowie den Mülheimer Dramatikpreis.

Auf Einladung des Studiengangs Literatur und Medienpraxis (LuM) an der UDE, der seit 1975 Gegenwartsautor:innen als Gastdozierende für Lesungen und Seminare als poet in residence nach US-Vorbild an die Uni holt, kommt sie vom 29. April bis zum 3. Mai an den Essener Campus. Neben einer Schreibwerkstatt für Studierende (Di., 30.4., Do., 2.5., Fr., 3.5., jeweils 10-14 Uhr), gibt es zwei Poetikvorlesungen und eine öffentliche Lesung mit ihr.

Das Programm:

Poetikvorlesung I: Warum schreiben?
Montag, 29. April, 16:00 Uhr
Bibliothekssaal

Poetikvorlesung II: Lauter Text
Dienstag, 30. April., 16:00 Uhr
Bibliothekssaal

Lesung
Donnerstag, 2. Mai., 18:00 Uhr
Casino im Gästehaus der Universität

Anmeldungen für die Veranstaltungen nimmt Stefanie Fleischer-Pantazis unter Tel. 0201/18 3-4190 oder per Mail (stefanie.fleischer-pantazis@uni-due.de) entgegen.

Weitere Informationen:
https://www.uni-due.de/germanistik/poet/

Redaktion: Cathrin Becker, Tel. 0203/37 9-1488, cathrin.becker@uni-due.de

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