Ein Mobilpunkt in einer Essener Straße. Zwischen geparkten Autos am Straßenrand steht eine Plattform mit Metallbügeln. Ein Fahrrad ist dort abgestellt.
© UDE/imobis - David Huber

Be-MoVe geht in entscheidende Phase

Nachhaltige Mobilität verstetigen

  • 06.02.2025

Im Forschungs- und Praxisprojekt "Be-MoVe" untersucht ein interdisziplinäres Team aus Wissenschaftler:innen der UDE, wie die urbane Mobilität ganzheitlich aufgestellt werden kann – weg vom Fokus auf das Auto. In der dritten und entscheidenden Phase des Projekts geht es nun darum, erfolgreich erprobte und umgesetzte Maßnahmen zu verstetigen und auszuweiten.

Wie muss ein Platz in der Innenstadt gestaltet sein, damit Menschen dort gerne verweilen? Wie kommt man sicher zur Schule? Wie klingt es in der Stadt, oder wie kann man Fuß- oder Radwege attraktiver gestalten? U.a. diesen Fragen gehen die Wissenschaftler:innen seit dem Projektstart 2019 nach.

In den ersten beiden Förderphasen entwickelten sie innovative Konzepte für den Fuß- und Radverkehr in Essen, diese erprobten sie in Reallaboren und evaluierten sie wissenschaftlich. Maßnahmen wie Mobilpunkte, Schulstraßen und Bürger:innen-Projekte zur Aufwertung öffentlicher Räume führten nicht nur zu lokal spürbaren Verbesserungen, sondern auch zu Erkenntnissen für andere Städte.

In der dritten Phase bauen die Forschenden nun auf diesen Erfolgen auf. Sie möchten bewährte Ansätze verstetigen und prüfen, ob sie sich auf andere Städteübertragen lassen. Dabei bleiben die Reallabore als praxisnahe Testfelder ein zentrales Element des Projekts. "Dieser Ansatz ermöglicht eine fundierte Untersuchung der Wirkung von Maßnahmen auf Mobilitätsverhalten, Lebensqualität und Akzeptanz", erläutert David Huber vom Institut für Mobilitäts- und Stadtplanung (imobis) der UDE.

In Phase drei konzentriert sich das Projekt auf vier Aspekte:

  • Verstetigung der Mobilpunkte: An mehreren Standorten sollen mobile Plattformen die aktive Mobilität stärken und das Stadtbild aufwerten. Dort können Fahrräder abgestellt sowie Leihfahrräder ausgeliehen und zurückgegeben werden. Den Bürger*innen stehen dadurch verschiedene attraktive Mobilitätsoptionen zur Verfügung, die ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten stärken sollen.
  • Schulisches Mobilitätsmanagement: Im Rahmen von Schulweg-Checks werden potenzielle Gefahrenstellen und Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert und Maßnahmen zu deren Beseitigung in Reallaboren erprobt. Darüber hinaus wird Mobilitätsbildung, z.B. durch Aktionstage, verstärkt in den Unterricht integriert, mit dem Ziel, dass sich Schüler: innen selbstsicher, eigenständig und bewusst im öffentlichen Raum fortbewegen.
  • Betriebliches Mobilitätsmanagement: Innovative Handlungsfelder zur Integration von betrieblichem Mobilitätsmanagement werden entwickelt und exemplarisch am Campus Essen der UDE erprobt.
  • Bürger:innen-Projekte: Projekte, die durch Bürger:innen eigenständig geplant und durchgeführt werden, versprechen eine praxisnahe und partizipative Umsetzung. Diese Möglichkeit wird im neuen Untersuchungsgebiet Essen-Altenessen-Süd, Nordviertel und der nördlichen Innenstadt erprobt und konzeptioniert.

Erstmals wird das Projekt auch in Mülheim an der Ruhr angewendet. Dort sollen Mobilpunkte und sichere Schulwege evaluiert und angepasst werden. "Unser Ziel ist es, nicht nur punktuelle Veränderungen zu schaffen, sondern langfristige Strukturen für eine nachhaltige Mobilität zu etablieren", erklärt Prof. Dr. Dirk Wittowsky, Leiter des imobis. Die aktive Einbindung der Bevölkerung bleibe dabei ein Kernaspekt des Projekts.

* Koordiniert wird das Projekt von der Grünen Hauptstadt Agentur der Stadt Essen. Verbundpartner an der UDE ist das Institut für Mobilitäts- und Stadtplanung (imobis) unter der Leitung von Prof. Dr. Dirk Wittowsky. Gefördert wird es im Förderprogramm "MobilitätsWerkStadt 2025" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Weitere Informationen:
Projekthomepage der Stadt Essen
David Huber, Institut für Mobilitäts- und Stadtplanung, Tel.: 0201/18 3-2654, david.huber@uni-due.de

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