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Studie veröffentlicht

Negative Erwartungen und Schmerzwahrnehmung

  • 08.05.2025

Eine aktuelle Studie von Prof. Dr. Ulrike Bingel von der Medizinischen Fakultät zeigt, dass negative Erwartungen Schmerzen deutlicher und nachhaltiger verstärken, als positive Erwartungen sie lindern. In der Untersuchung wurden 104 gesunde Freiwillige einem Hitzeschmerz ausgesetzt, und ihre Erwartungen wurden gezielt beeinflusst. Die Ergebnisse wurden im Journal eLife veröffentlicht.

Bei den Experimenten wurde deutlich, dass negative Erwartungen die Schmerzbewertung im Durchschnitt um etwa 11 Punkte erhöhten, während positive Erwartungen sie nur um rund 4 Punkte senkten: Dieser Effekt bestätigte sich auch nach einer Woche. Der sogenannte Nocebo-Effekt war somit doppelt so stark wie der Placebo-Effekt. Prof. Ulrike Bingel betont, dass diese Erkenntnisse große Bedeutung für die ärztliche Kommunikation haben: Gesundheitsfachkräfte sollten nicht nur positive Erwartungen fördern, sondern auch vermeiden, unbeabsichtigt negative zu wecken. Da die Studie an gesunden Personen mit künstlich erzeugtem Schmerz durchgeführt wurde, sind weitere Untersuchungen nötig, um die Relevanz für klinische Situationen zu klären.

Zur ausführlichen Meldung:
https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1776

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