Massereicher Stern
© NSF/AUI/NSF NRAO/B. Saxton

Geheimnis gelüftet

Entstehung massereicher Sterne

  • von Ulrike Eichweber
  • 12.05.2025

Lange rätselte die Forschung: Nun ist es einem internationalen Team unter UDE-Beteiligung gelungen zu erklären, wie massereiche Sterne entstehen. Dazu verwendeten die Wissenschaftler:innen interstellaren Ammoniak. Die Erkenntnisse wurden im Fachjournal Astronomy & Astrophysics veröffentlicht*.

Mithilfe des Very Large Array (VLA) der National Radio Astronomy Observatory (NSF NRAO) der US-amerikanischen National Science Foundation haben Astronom:innen erstmals den riesigen Gasstrom in der Nähe eines entstehenden massereichen Sterns entdeckt, der dessen schnelles Wachstum ermöglicht. UDE-Prof. Dr. Rolf Kuiper und sein damaliger Mitarbeiter Dr. André Oliva (aktuell Professor an der Universität Costa Rica) trugen dazu mit numerischen Simulationen zur Scheiben- und Jet-Entstehung bei.

Durch die Beobachtung des jungen Sterns HW2 in der Sternenformation Cepheus A, der 2.300 Lichtjahre von der Erde entfernt ist, konnten die Forschenden die Struktur und Dynamik einer Akkretionsscheibe aufklären. Diese um den massereichen Stern rotierende Scheibe versorgt ihn mit Masse.

Das Forschungsteam verwendete Ammoniak (NH3), ein Molekül, das häufig in interstellaren Gaswolken vorkommt und auf der Erde industriell weit verbreitet ist, um die Gasdynamik im Umfeld des Sterns zu kartieren. So gelang den Astronom:innen der Beweis, dass massereiche Sterne durch scheibenvermittelte Akkretion bis zu einer Masse von mehreren zehn Sonnenmassen entstehen können.

Meldung der US Science Foundation:
https://public.nrao.edu/news/birth-secrets-of-massive-stars/

* Originalveröffentlichung: https://doi.org/10.48550/arXiv.2502.15070

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