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© Roland Schwarzer

DFG-Projekt erforscht Hantaviren

Wie die Erreger gesunde Zellen umprogrammieren

  • 17.07.2025

Sie gelten als gefährlich und breiten sich in Teilen Deutschlands zunehmend aus: Hantaviren. Einen Impfstoff oder antvirale Therapien im Falle einer Infektion gibt es bis jetzt nicht. Ein neues, Projekt soll das nun ändern. Dazu untersuchen die Forschenden, wie die gefährlichen Viren Zellen manipulieren, um sich zu vermehren. Ein Ziel: neue Angriffspunkte für künftige Behandlungen finden. Die DFG unterstützt das Vorhaben mit 434.775 Euro, davon fließen 242.475 Euro an den Forschungsstandort Essen.

Gemeinsam mit der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Salvatore Chiantia des Instituts für Biologie und Biochemie der Universität Potsdam untersucht das Essener Team um Dr. Roland Schwarzer und Dr. Hannah Schwarzer-Sperber, wie Hantaviren gesunde Zellen reprogrammieren, um sich darin zu vermehren. „Die Viren verändern gezielt das Zytoskelett – eine Art Stützgerüst der Zelle. Das möchten wir besser verstehen, um neue Schwachstellen des Virus‘ zu entdecken“, sagt Dr. Schwarzer. Ziel ist, Angriffspunkte für künftige Therapien zu identifizieren.

Einige Hantavirus-Varianten gelten als besonders aggressiv. Sie lösen grippeähnliche Symptome aus bis hin zu schweren Nieren- oder Lungenproblemen. Hantaviren werden durch Nagetiere, vor allem Mäuse, auf den Menschen übertragen. Eine Infektion erfolgt meist über das Einatmen von Staub, der mit Ausscheidungen infizierter Tiere verunreinigt ist.

Im Bild (v.l.): Das Essener Forschungsteam: Dr. Roland Schwarzer, Dr. Hannah S. Schwarzer-Sperber und Doktorandin Tina Dluzak von der Arbeitsgruppe Schwarzer des Instituts für die Erforschung von HIV und AIDS-assoziierten Erkrankungen.

Weitere Informationen:
https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1804

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