Dr. Celia Dobersalske bei der Preisverleihung durch Prof. Dr. Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft.
© Helmholtz-Gemeinschaft/Oliver Walterscheid

Helmholtz-Promotionspreis für UDE-Absolventin

Tumorabwehr aus dem Schädelknochen

  • von Birte Vierjahn
  • 21.07.2025

Immunzellen im Schädelknochen könnten bei der Bekämpfung von Hirntumoren eine essenzielle Rolle spielen. Für diese Erkenntnis, die sie bereits als Doktorandin in Nature Medicine veröffentlichte, ist Dr. Celia Dobersalske mit dem Promotionspreis der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren ausgezeichnet worden. Dobersalske forscht in der DKTK Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Björn Scheffler, Translationale Neuroonkologie am Westdeutschen Tumorzentrum Essen, sowie an der Medizinischen Fakultät der UDE.

Celia Dobersalske hat an der UDE Medizinische Biologie studiert und ihre Dissertation eingereicht, die mit Summa cum laude bewertet wurde. Zusammen mit ihrem Team am WTZ und der Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie  analysierte sie darin zunächst Stamm- und Vorläuferzellen des Immunsystems im Gewebe des Glioblastoms – eines bis heute unheilbaren Gehirntumors. Bei der Untersuchung von Gewebeproben entsprechender Patient:innen stieß sie in deren Schädelknochen auf hochpotente Immunzellen: zytotoxische CD8+ T-Lymphozyten. Dabei handelt es sich um sehr effektive Immunzellen, die entartete Zellen erkennen und vernichten.

Ergebnisse bildgebender Verfahren wiesen anschließend darauf hin, dass Knochenmarknischen in enger Nachbarschaft zum Glioblastom anscheinend das Reservoir sind, aus dem sich die Tumorabwehr rekrutiert. Künftige Studien sollen nun untersuchen, wie diese besonderen Zellen gezielt in bessere Therapiekonzepte eingebunden werden können.

„Unser Befund ergänzt entscheidend das sich wandelnde Verständnis des Gehirns, das lange als immunologisch isoliert galt“, beschreibt Dobersalske die Bedeutung ihrer Analysen.

Ihre Erkenntnisse stellen nicht nur herkömmliche Vorstellungen von der Arbeitsweise des Immunsystems bei Patient:innen mit Hirntumoren auf den Kopf, auch die Behandlungskonzepte beim Glioblastom müssen angesichts der neuen Daten überdacht werden. Denn Chirurg:innen müssen durch die Schädeldecke zum Tumor gelangen, um ihn zu entfernen und um die Diagnose sichern zu können. Künftige Studien sollten untersuchen, wie Schäden am lokalen Knochenmark dabei minimiert werden können.

Die Arbeit des Teams um Dobersalske wurde gefördert von der Wilhelm Sander-Stiftung und durch das DKTK Joint Funding Programm ‘HematoTrac‘.

Im Bild:
Dr. Celia Dobersalske bei der Preisverleihung durch Prof. Dr. Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft.


Weitere Informationen:
Dr. Celia Dobersalske, Translationale Neuroonkologie, celia.dobersalske@uk-essen.de

Redaktion: Birte Vierjahn, Tel. 0203/37 9-2427, birte.vierjahn@uni-due.de

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