Experte für Schiffs- und Meerestechnik
Prof. Klaus W. Wietasch verstorben
- von Cathrin Becker
- 24.11.2025
Er hat die Schiffs- und Meerestechnik sowie die Forschung zur Binnenschifffahrt mit seinem Wissen und seiner Persönlichkeit geprägt wie kaum ein anderer: Nun trauert die Universität Duisburg-Essen um Prof. Dipl.-Ing. Klaus W. Wietasch, der im Alter von 91 Jahren verstorben ist. „Wir sind sehr dankbar, ihn für eine lange Zeit an unserer Seite gehabt zu haben und werden ihn sehr vermissen“ schreiben die Mitarbeiter:innen des Institut für Nachhaltige und Autonome Maritime Systeme (INAM) in Erinnerung an ihn. Das Vorgängerinstitut hatte Wietasch vor über vierzig Jahren mitbegründet. Auch über seinen Ruhestand im Jahr 1999 hinaus blieb er mit dem Institut und seinen Fachkolleg:innen eng verbunden.
Klaus W. Wietasch, geboren 1933 in Berlin, studierte an der TU Berlin Schiffsmaschinenbau, fuhr zur See und lehrte ab 1968 „Schiffstechnik – Maschinen und Anlagen“ an der damaligen Gerhard-Mercator-Universität. „Wir begannen mit acht Lehrfächern in den Abteilungen Schiffstechnik, Maschinenbau und Gießereitechnik“, so Prof. Wietasch anlässlich einer Feier zu seinem 85. Geburtstag, „1972 wurden wir dann ein wesentliches Element der neu gegründeten Gesamthochschule Duisburg.“
In vielen Vorträgen und Exkursionen unterstützte Wietasch die Vertiefung der Wissensvermittlung zum Thema Binnenschifffahrt. Seine Kolleg:innen erinnern sich an seine „herzliche und warme Art“ sowie sein „offenes Ohr für die Anliegen der Studierenden und Kolleg:innen“.
Der engagierte Forscher und Wissenschaftler machte sich auch als Mitbegründer einen Namen: So war er dabei, als 1974 das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg-Ruhrort seine Tore öffnete und rief zehn Jahre später das damalige Institut für Schiffstechnik ins Leben. Bereits 1980 gründete er das 1. Duisburger Kolloquium „Schiffstechnik/Meerestechnik“ mit dem Ziel, dass sich Fachleute auf dem Gebiet der Schiffstechnik treffen und über neueste Forschungsergebnisse und Erfahrungen austauschen können. Bis heute findet das Treffen rund ums Schiff einmal jährlich statt.
Auch eine nach ihm benannte Stiftung baute Prof. Klaus W. Wietasch auf und setzte sich damit aktiv für die Nachwuchsförderung ein. Seit 1998 vergibt sie den „Wietasch-Förder-Preis“ an Absolvent:innen, die einen überdurchschnittlichen Hochschulabschluss auf dem Gebiet der Schiffstechnik oder angrenzender Bereiche erreicht haben.
Weitere Informationen:
Zum Nachruf des Instituts für Nachhaltige und Autonome Maritime Systeme