Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Ein Armband mit dem Funksystem (Fotonachweis: ISIS IC)
Ein Armband mit dem Funksystem (Fotonachweis: ISIS IC)
Unterstützung bei der Entwicklung neuer Bauteile

Funksystem schützt Senioren

[21.10.2010] Ein komfortables Leben in den eigenen vier Wänden – das wünschen sich die meisten bis ins hohe Alter. Doch verschiedene Hürden können die Selbstständigkeit enorm einschränken. Für Demenzkranke und Gehbehinderte entwickelt der Lehrstuhl Fertigungstechnik der Universität Duisburg-Essen gemeinsam mit der ISIS IC GmbH in Wesel ein System, dass diese Schwierigkeiten lösen kann.

Wenn Demente ihr vertrautes Umfeld verlassen, verlieren sie manchmal die Orientierung und finden nicht mehr zurück. Damit Pflege-Einrichtungen und Angehörige rechtzeitig reagieren können, hat die ISIS IC GmbH einen Sensor gebaut, der ein Signal auslöst und das Betreuungspersonal alarmiert, sobald ein festgelegter Radius überschritten wird.

Christofferus ist ein Sender, der wie eine große Uhr am Handgelenk getragen wird. „Darin müssen alle elektronischen Bauteile für das Funksystem untergebracht werden, ohne dass das Armband als störend empfunden wird“, beschreibt Jan T. Sehrt vom Rapid Technology Center (RTC) der Uni Duisburg-Essen eine der Herausforderungen. Für die ISIS IC GmbH optimieren die Wissenschaftler die komplexe Hülle, die die Elektronikchips umschließt.

Die Fertigungstechniker nutzen dafür das Rapid Prototyping: Aus formlosen Stoffen wie Flüssigkeiten, Pulvern oder Strängen werden Modelle oder fertige Bauteile hergestellt. Ohne größere Stückzahlen produzieren zu müssen, können diese unmittelbar auf Funktionalität, Passgenauigkeit und Tragekomfort überprüft werden. Änderungen lassen sich direkt umsetzen. Dadurch kann Christofferus an die Wünsche von Pflegebedürftigen und unterschiedliche Nutzungen angepasst werden.

Flexible Weiterentwicklung

Das Funksystem wird nun auch im häuslichen Bereich eingesetzt. „Es wird künftig möglich sein, dass sich damit eine Tür automatisch öffnen lässt – beispielsweise, wenn jemand mit seinem Rollator vor der Wohnzimmertür steht, die nach innen aufgeht und deren Klinke nicht so leicht zu erreichen ist“, erklärt Dirk Unsenos von der ISIS IC GmbH die Weiterentwicklung.

Die Fachleute wollen einen weltweit einheitlichen Standard erreichen. Dabei geht es um gleiche Funkstandards, einen sehr geringen Energie- und damit Batterieverbrauch sowie weitere Anwendungen – denkbar ist auch eine Notruffunktion für unterwegs oder zu Hause.

Weitere Informationen:
Jan T. Sehrt, Universität Duisburg-Essen, Tel. 0203/379-1570, jan.sehrt@uni-due.de; Dirk Unsenos, ISIS IC GmbH, Tel. 0281/3383970, du@isis-ic.com

Redaktion: Katrin Braun, Tel. 0203/379-1488


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