Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Stiftungsgelder für Physikalische Chemie

Böden von Öl und Benzin befreien

[05.11.2010] Sickern nach einem Unfall Öl, Benzin oder Diesel in den Boden, hat dies oft erhebliche Folgen für die Umwelt. Wird der kontaminierte Boden nicht schnellstmöglich saniert, kann sogar das Grundwasser verunreinigt werden. An einem Verfahren zur Vor-Ort-Messung von Bodenproben nach einer Kontamination arbeitet Prof. Dr. Heinz Wilhelm Siesler vom Institut für Physikalische Chemie an der UDE. Unterstützt wird er dabei nun von der Alfred-Kärcher-Förderstiftung, die für das Projekt 35.000 Euro bereitstellt.

Gemeinnützige Forschungsaktivitäten, die den Stand der Forschung in der Reinigungstechnik erweitern und Basis sind für weitere Innovationen, werden von dieser Stiftung gefördert. Ziel des Projektes von Heinz Siesler ist es, dafür zu sorgen, dass künftig Bodenkontaminationen vor Ort mit einem miniaturisierten und tragbaren Nah-Infrarot Spektrometer nach Art und Grad der Verunreinigung rasch bestimmt werden können.

„Ein häufig auftretendes Umweltproblem sind zum Beispiel kohlenwasserstoffhaltige Verbindungen wie Öl, Benzin oder Diesel, sei es durch Unfälle oder Undichtigkeiten. Es birgt nicht nur ein beträchtliches gesundheitliches Gefahrenpotential, sondern kann außerdem zu erheblichen Kosten führen“, erläutert Siesler sein Forschungsinteresse. „Um gezielte Maßnahmen zur Säuberung eines Bodens ergreifen zu können, muss die Schwere der Kontamination schnell bestimmt werden.“

Bisher müssen Bodenproben, etwa von einer Unfallstelle, zur Untersuchung ins Labor geschickt werden – und wertvolle Zeit geht verloren, während die Kontamination voran schreitet. Mit dem tragbaren Nah-Infrarot Spektrometer könnten die Mess-Ergebnisse sofort an Ort und Stelle vorliegen. „Bei Störfällen würden so auch großflächige Kontaminationen des Bodens sehr rasch untersucht und beurteilt werden, und die für eine Eindämmung oder Beseitigung des Schadens erforderlichen Entscheidungen wesentlich beschleunigt“, sagt Heinz Siesler.

Darüber hinaus erlaube das Verfahren auch eine effektive, begleitende Analytik von Dekontaminationsmaßnahmen durch regelmäßige Messungen am Schadensort. Auch Tiefenprofil-Messungen sind realisierbar, um die Eindringtiefe der Verunreinigung in den Boden zu bestimmen. Die Alfred-Kärcher-Förderstiftung unterstützt das Projekt während seiner Laufzeit von zehn Monaten.


Weitere Informationen: Prof. Dr. Heinz Wilhelm Siesler, Institut für Physikalische Chemie, Tel. 0201/183-2927, hw.siesler@uni-due.de

Redaktion: Isabelle De Bortoli, Tel. 0203/379-2430

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