Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Foto vom Parabelflug (Fotonachweis: UDE) Caroline de Beule ist vorne links im Bild zu sehen.
Foto vom Parabelflug (Fotonachweis: UDE) Caroline de Beule ist vorne links im Bild zu sehen.
Physiker experimentieren bei Parabelflügen

Schwerelos forschen

[03.12.2010] Das sind wissenschaftliche Höchstleistungen: Wenn man plötzlich doppelt so viel wiegt wie gewohnt, im nächsten Moment schwerelos ist und dabei auch noch konzentriert ein Experiment beobachtet. Diese außergewöhnliche Erfahrung machte die Physik-Studentin Caroline de Beule von der Universität Duisburg-Essen. Mit einem Forscherteam unternahm sie Parabelflüge, um für ihre Diplomarbeit die Entstehung von Planeten zu entschlüsseln.

Mehrere Mitglieder der Arbeitsgruppe „Experimentelle Astrophysik“ von Prof. Dr. Gerhard Wurm waren an dem neuen Versuch beteiligt, der in einem Airbus in der Nähe von Bordeaux stattfand. Dabei wird Staub in einer Vakuumkammer mit einem Laser beschossen, um verschiedene Effekte in der Schwerelosigkeit zu untersuchen. Indem der Laser die Rolle eines Sterns übernimmt, simuliert man die Planetenentstehung im Weltall. Schwerkraft und Licht beeinflussen diese Prozesse. Die auftretenden Eruptionen werden gefilmt – mehr als 90 Videos werten die Wissenschaftler nun aus.

„Es ist ein Wahnsinnsgefühl, so im Raum zu schweben“, berichtet Caroline de Beule von der etwa 20 Sekunden langen Schwerelosigkeit. Insgesamt erlebte sie an drei Tagen je 31 Parabelflüge, bei denen man zuerst für rund 20 Sekunden die doppelte Erdanziehung spürt, dann schwerelos und anschließend wieder doppelt so schwer ist. „Die Übergänge waren trotz kleiner Pausen sehr anstrengend, aber das hat sich definitiv gelohnt“, ist sich die 23-Jährige sicher. Sie ist nun auf die Aufzeichnungen aus der Vakuumbox gespannt, die sie für ihre Diplomarbeit mit dem Titel „Experimente zur Gravitationsabhängigkeit der durch Licht induzierten Erosion protoplanetarer Körper“ benötigt.

Das Fachgebiet fasziniert die angehende Physikerin; sie hofft, bei den nächsten Parabelflügen im Frühjahr wieder dabei sein zu können. Dann analysieren die Wissenschaftler die Mars- und Mondgravitation. „Beispielsweise ist noch nicht genau erforscht, warum sich der Mars manchmal in Staub hüllt – das wollen wir herausfinden“, blickt sie begeistert auf ein mögliches künftiges Arbeitsfeld.

Weitere Informationen: http://astro.physik.uni-due.de
Prof. Dr. Gerhard Wurm, Tel. 0203/379-1641, gerhard.wurm@uni-due.de

Redaktion: Katrin Braun, Tel. 0203/379-1488


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