Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

IAQ stellt gute Modelle aus der Kita-Praxis vor

Aktualisiert: Online-Handbuch „Flexible Kinderbetreuung“

[03.04.2007] Das Online-Handbuch „Flexible Kinderbetreuung“, Anfang letzten Jahres freigeschaltet, liegt jetzt in einer aktualisierten und erweiterten Fassung vor (www.flexiblekinderbetreuung.de">http://www.flexiblekinderbetreuung.de">www.flexiblekinderbetreuung.de). Wissenschaftlerinnen des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen stellen hierin Kindergärten und Tagesstätten vor, die ihr Betreuungsangebot um- und ausgebaut haben.

Besondere Aktualität gewinnt das Handbuch durch das geplante neue Kinderbildungsgesetz „Kibiz“: Nach dem Willen der NRW-Landesregierung soll „Kibiz“ ab Mitte 2008 für mehr Flexibilität in den Einrichtungen sorgen und damit Eltern helfen, Familienleben und Berufstätigkeit besser zu vereinbaren.

Als gelungene Modelle führt das Online-Handbuch etwa das „Minimax“ auf der Bielefelder Flachsfarm, das Kinder- und Familienzentrum „Blauer Elefant“ in Essen-Katernberg, die „Flora-Kinder“ in Köln oder das Projekt „Studieren mit Kind“ in Hildesheim an. Praxisbeispiele, Erfahrungsberichte und Arbeitshilfen haben die Wissenschaftlerinnen um Tipps zu organisatorischen Fragen, zur Personalwirtschaft, zur Dienstplangestaltung, zu pädagogischen Konzepten und Qualitätsmerkmalen ergänzt.

Dass mit der Zunahme variabler Arbeitszeiten auch immer mehr Eltern maßgeschneiderte Betreuungsangebote für ihre Kinder benötigen und das zu unterschiedlichen Zeiten ? früh am Morgen, über Mittag, abends oder am Wochenende, dazu bei „Betreuungsnotfällen“, zeigen Untersuchungen des IAQ. Ein ständiges Kommen und Gehen der Familien ist in den Einrichtungen allerdings nicht wünschenswert ? schließlich hat die Kita auch einen Bildungsauftrag zu erfüllen. „Bei aller Flexibilität brauchen und fordern die Kinder stabile und verlässliche Zeiten“ warnt Dr. Sybille Stöbe-Blossey, Leiterin der Forschungsabteilung Bildung und Erziehung im Strukturwandel (BEST) am IAQ. „Nicht nur die Arbeitszeiten der Eltern, sondern auch die Interessen und Wünsche der Kinder müssen berücksichtigt werden“.

Dass dies funktionieren kann, zeigen die Beispiele im Online-Handbuch: In vielen Einrichtungen können Eltern ein „Kernzeitangebot“ wählen und weitere Leistungen hinzubuchen. Häufig ergibt sich für die Kita eine Umstrukturierung von geschlossenen hin zu offenen Gruppen. Um Randzeiten abzudecken, werden Tagesmütter und ?väter, ein Familienservice oder ähnliches einbezogen. Kooperation und Vernetzung mit Fachdiensten und Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe ist ebenfalls angesagt. So kann das Angebot über die Einrichtung hinaus erweitert werden.

Das Online-Handbuch soll permanent aktualisiert werden. Erstellt wird es im Rahmen des Projektes „ABC“ („Arbeit ? Betreuung ? Chancengleichheit“), in dem mehrere Partner in Nordrhein-Westfalen an der Weiterentwicklung flexibler Angebote zur Kinderbetreuung arbeiten.

Redaktion: Claudia Braczko, Tel. 0209/1707-176, 0170-8761608,

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