Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

UDE-Physikstudent zu Nobelpreisträgertreffen eingeladen

Die Welt hinterfragen

[25.06.2008] 26 Nobelpreisträger treffen vom 29. Juni bis 4. Juli in Lindau 550 hervorragende Nachwuchswissenschaftler aus 66 Ländern, um mit ihnen die großen Fragen ihres Fachs zu diskutieren. Mit Helge Grütjen (20) wird unter ihnen auch ein Physikstudent der Universität Duisburg-Essen sein.

Schon als 17-jähriger Schüler der Jahrgangsstufe 12 besuchte Helge Grütjen erste Vorlesungen an der UDE und erwarb studienrelevante Leistungsnachweise. So konnte er nach seinem Abitur am Franz-Haniel-Gymnasium in Duisburg-Homberg das reguläre Physikstudium im Wintersemester 2006/07 gleich im dritten Fachsemester aufnehmen. Das Grundstudium hat er im Februar 2008 mit der Note 1,0 abgeschlossen. Ab September wird Helge Grütjen als Fulbright-Vollstipendiat an einem einjährigen Masterprogramm der University of Chicago teilnehmen.

„Ich studiere Physik“, so Helge Grütjen, „weil es mein Wunsch ist, die Welt, in der wir leben, zu hinterfragen und einen Einblick in größere Zusammenhänge zu erlangen. Physik kann niemals endgültige Antworten liefern, sie ermutigt aber, der eigenen Neugier zu folgen und wertvolle Erkenntnisse zu sammeln, was in meinen Augen viel wichtiger ist. Es fasziniert mich, dass die abstrakten mathematischen Formalismen der theoretischen Physik in der Lage sind, Realität zu beschreiben und Erklärungen für unsere Beobachtungen zu liefern.“

Sein Hauptinteresse gilt vor allem der Theoretischen Physik. Zur Zeit arbeitet er als studentische Hilfskraft in der Arbeitsgruppe von Prof. Hans Werner Diehl an einem eigenen kleineren Forschungsprojekt. Diese Tätigkeit ermöglicht das frühzeitige Erlernen von Fähigkeiten und Arbeitsweisen, die für eigenständiges wissenschaftliches Arbeiten unerlässlich sind. Auf Initiative von Prof. Diehl wurde Helge Grütjen für die Nobelpreisträgertagung vorgeschlagen.

Helge Grütjen: „Ich freue mich, dass ich ausgewählt wurde und diese einzigartige Chance bekomme, die großen Persönlichkeiten unter den Nobelpreisträgern und viele interessante Wissenschaftler kennen zu lernen. Es ist für mich das erste Mal, dass ich an einer wissenschaftlichen Tagung teilnehme, und ich bin davon überzeugt, dass mich dieses Erlebnis zusätzlich motivieren wird. Ich bin sehr dankbar, dass mir diese Möglichkeit gegeben wird.“

In Lindau wird viel davon die Rede sein, was die Welt im Innersten zusammen- und im Äußersten auseinanderhält. Die 25 Nobelpreisträger der Physik, die sich auf der Insel im Bodensee versammeln, sind mit ihren Entdeckungen tief in die Geheimnisse des Mikro- und des Makrokosmos vorgedrungen.

Als roter Faden wird sich die Frage nach den wesentlichen Anforderungen der Ausbildung zum Forscher, nach den optimalen Voraussetzungen für den Erfolg von Wissenschaftlern durch das Treffen ziehen. Nicht nur in den Vorträgen wird „Science Education“ ein Thema werden ? sondern vor allem in zahlreichen Gesprächen zwischen den Laureaten und dem wissenschaftlichen Nachwuchs. Denn im Zeichen der Globalisierung wächst die Verantwortung von Wissenschaftlern für eine nachhaltige Entwicklung unserer Welt

? und die Begegnungen des Lindauer Treffens sollen dabei wie Stabsübergaben in einem generationsübergreifenden Staffellauf für die Zukunft der Menschheit wirken.

Die Spanne der teilnehmenden Laureaten reicht von Donald Glaser, dem Physiknobelpreisträger des Jahres 1960, der für seine Erfindung der Blasenkammer zum Nachweis von Elementarteilchen ausgezeichnet wurde, bis zum letztjährigen Preisträger Peter Grünberg, ohne dessen Entdeckung des Riesenmagnetowiderstandes es die leistungsfähigen Speichermedien der Gegenwart (in Laptops wie in MP-3-Spielern) nicht gäbe. Die Attraktivität des Lindauer Treffens spiegelt sich auch in seiner Aktualität wider: Sieben der teilnehmenden Laureaten haben ihren Nobelpreis innerhalb der vergangenen sechs Jahre erhalten.

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430

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