Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Internationale und interdisziplinäre Ringvorlesung

Über Kuschelroboter und autonome Waffensysteme

[22.11.2006] Mit rasanter Geschwindigkeit kommen immer neue Maschinen auf den Markt, die den Alltag radikal verändern, seien es Pflegeroboter, autonome Waffensysteme oder auch intelligente Beinprothesen. Sind diese neuen Maschinen einfach nur nützliche neue Werkzeuge, oder verwandeln sich die Menschen in diesem Prozess zu Cyborgs, zu Misch-Systemen aus biologischen, sozialen und künstlichen Anteilen?

Diese Frage steht im Mittelpunkt einer internationalen fachübergreifenden Ringvorlesung, zu der die Universität Duisburg-Essen unter dem Motto „Mensch_Maschine@Soziales_Technisches“ einlädt. Die wissenschaftliche Leitung hat Dr. Jutta Weber, Gastprofessorin des Zentrums für Interdisziplinäre Studien. Die Auftaktveranstaltung über „Mensch-Maschine-Verhältnisse“ beginnt am Mittwoch, 29. November, um 14 Uhr im Gerhard-Mercator-Haus am Duisburger Uni-Campus. Es referieren Dr. Jutta Weber (Technikforschung), Prof. Dr.-Ing. Dirk Söffker (Automatisierungstechnik) von der UDE und Priv.Doz. Dr. Maria Osietzki (Technikgeschichte) von der Ruhr-Universität Bochum.

Insgesamt werden zwölf Wissenschaftler aus Deutschland, den Niederlanden und den USA vortragen

? darunter aus der Technikforschung, Philosophie, Informatik, Soziologie und Künstlicher Intelligenz. Es geht um die Beziehung zwischen Mensch und Technik im Technologie-Zeitalter. Welche Werte und Normen transportieren zum Beispiel Roboter mit standardisierten Gefühlsausdruck, die unsere Kinder erziehen oder alte Menschen pflegen sollen?

Die Ringvorlesung soll eine öffentliche und fachübergreifende Diskussion über Technikentwicklung und ?gestaltung anregen. Für das nötige Hintergrundwissen sorgen u.a. der Künstlichen Intelligenz-Kritiker Prof. Dr. Joseph Weizenbaum (MIT), die Soziologin Priv.Doz. Dr. Gesa Lindemann (TU Berlin), der KI-Forscher und Leiter des Zentrum für Interdisziplinäre Forschung (ZIF) Prof. Dr. Ipke Wachsmuth, Mathematikerin Prof. Dr. Cecile Crutzen (NL) und der Technikforscher Dr. Peter Asaro (USA). „Die Teilnehmenden sollen diese soziotechnischen Entwicklungen unter gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Gesichtspunkten nachvollziehen, um sie kritisch zu diskutieren und gegebenenfalls auch intervenieren zu können“, sagt Dr. Jutta Weber.

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