Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Übergabe des KHK-Förderbescheids

Der Bund gibt 13 Mio. Euro frei

[24.02.2012] Einen Förderbescheid über mehr als 13,2 Mio. Euro überreichte jetzt der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, Thomas Rachel, Uni-Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke und Prof. Dr. Tobias Debiel für das Käte Hamburger Kolleg „Politische Kulturen der Weltgesellschaft“ an der Universität. Weitere Leiter des internationalen Kollegs sind Prof. Dr. Claus Leggewie (Kulturwissenschaftliches Institut Essen, KWI) und Prof. Dr. Dirk Messner (Deutsches Institut für Entwicklungspolitik, DIE).

Der Antrag konnte sich erfolgreich gegen 20 Konkurrenten behaupten, berichtete Rektor Radtke in seiner Ansprache, die er zugleich mit einem Gruß von NRW-Wissenschaftsministerin Schulze verbinden konnte. Staatssekretär Thomas Rachel überbrachte neben dem Bescheid gleichfalls die Glückwünsche von Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan.

Käte Hamburger Kollegs (KHK) sind ein zentrales Element der BMBF-Förderinitiative „Freiraum für die Geisteswissenschaften". Dank der zunächst auf sechs Jahre befristeten Förderung kann eine internationale sowie europäisch sichtbare und wirksame Schwerpunktbildung der deutschen Geisteswissenschaften an Universitäten vorangetrieben und die Verbindungen zu ausländischen Forschungsschwerpunkten und Einrichtungen gestärkt werden. KHKs ermöglichen eine Lerngemeinschaft, die durch systematische Konfrontation mit anderen Wissenskulturen die eigenen, meist unhinterfragten Selbstverständlichkeiten auf den Prüfstand stellt.

So schwärmte Dekan Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte auch von den herausgehobenen Chancen: „Ihr Privileg ist, Sie haben Zeit zu entspannter Exzellenz gewonnen. Lassen Sie sich von Ihrer Leidenschaft antreiben, seien Sie neugierig, kreativ und mutig. Auf die experimentellen Freiräume hob auch Prof. Debiel in seiner Ansprache ab, zugleich betonte er aber auch die starke Einbettung in Universität, Fakultät und Profilschwerpunkt „Wandel von Gegenwartsgesellschaften“.

Die Frage nach der Möglichkeit globaler Kooperation steht im Mittelpunkt des Forschungsverbunds. In diesem intellektuellen Laboratorium sollen plausible Entwürfe entstehen zu einer kulturell diversifizierten Weltgesellschaft und einer durch multiple Krisen erschütterten, um Legitimation ringenden Weltpolitik. Das Kolleg sucht den engen Austausch mit der Praxis und ist damit auch anwendungsorientiert ausgerichtet
• auf die Erleichterung kulturellen Verstehens,
• auf eine globale Kultur demokratischer Kooperation und Teilhabe und
• auf die Reform internationaler Regime.

In vier Clustern werden Wissenschaftler und international renommierte Fellows aus den Sozial-, Natur- und Kulturwissenschaften sowie der Politik- und Beratungspraxis interdisziplinäre Diskussions- und Forschungsprozesse entwickeln. Angewendet auf exemplarische Problemfelder (z.B. Klimawandel, Weltfinanzkrise staatliche Souveränität und Intervention) werden Schwierigkeiten und Chancen globaler Kooperation und die normativen Grundlagen einer kulturell ausdifferenzierten Weltgesellschaft analysiert. Auch die Öffentlichkeit wird Gelegenheit haben, sich in eigenen Veranstaltungsreihen am Forscherdialog zu beteiligen. Die Kollegiaten werden in Kürze ihre Räumlichkeiten im Duisburger Innenhafen beziehen.

Die Namenspatronin der Kollegs, Käte Hamburger (1896-1992), war Philologin, Philosophin und Literaturtheoretikerin. In der Zeit des Nationalsozialismus flüchtete sie ins schwedische Exil und kehrte 1956 nach Deutschland zurück. Als erste Frau wurde sie ein Jahr später in der deutschen Literaturwissenschaft habilitiert.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Tobias Debiel, Direktor des Instituts für Entwicklung und Frieden (INEF), Tel. 0203/379-2021, tobias.debiel@inef.uni-due.de

Über das Käte Hamburger Kolleg:
http://www.bmbf.de/foerderungen/14076.php
http://inef.uni-due.de/khk

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430

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