© Sigurður Hafstein

Gastforscher in der Automatisierungstechnik

Störungen regeln

  • von Dr. Alexandra Nießen
  • 05.06.2020

„Die Coranapandemie wird zurückgehen, wenn es eine geeignete Ljapunov-Funktion gibt“, sagt Prof. Dr. Sigurður Freyr Hafstein. Er ist derzeit Gastwissenschaftler bei Prof. Dr. Dirk Söffker an der UDE-Fakultät für Ingenieurwissenschaften.

Prof. Hafstein kommt von der der Universität Island. Mit Ljapunov-Funktionen kennt er sich aus: 2002 wurde der Mathematiker über das Thema an der Gesamthochschule Duisburg promoviert und erforscht es auch heute noch.

Die ersten Ljapunov-Funktionen konstruierte der russische Mathematiker und Physiker Alexander Ljapunov (1857-1918). Ende des 19. Jahrhunderts beschäftigte er sich mit der Stabilität und Bewegung in physikalischen Systemen. Seine Grundannahme: Die nutzbare Energie sich bewegender Systeme nimmt stetig ab. Daher kommt es dort zur Ruhe, wo keine Abnahme mehr möglich ist.

An der UDE wird Prof. Hafstein seine Arbeit bis zum Ende des Sommers mit Prof. Dirk Söffkers kombinieren. Der UDE-Wissenschaftler forscht besonders zur Regelungs- und Automatisierungstechnik von Maschinen. Hafstein: „Wenn wir für Professor Söffkers Systeme Ljapunov-Funktionen entwickeln können, dann macht das ihre Regelungen effizienter und robuster, und sie sind weniger störanfällig.“ Wie wichtig robuste Regelungen sind, habe etwa der Kraftwerksunfall in Tschnernobyl gezeigt. „Allerdings ist es im Allgemeinen sehr schwer, eine Ljapunov-Funktion für ein System zu konstruieren.“ Das gilt auch für Corona.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Dirk Söffker, Lehrstuhl Steuerung, Regelung und Systemdynamik,
Tel. 0203/37-93429, soeffker@uni-due.de
https://www.uni-due.de/srs/

Prof. Dr. Sigurður Freyr Hafstein, University of Iceland, shafstein@hi.is
https://notendur.hi.is/~shafstein/index.htm

Redaktion: Alexandra Nießen, Tel. 0203/37-91487, alexandra.niessen@uni-due.de

 

Foto: Gastwissenschaftler Prof. Dr. Sigurður Freyr Hafstein

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