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23. Duisburger KWK-Symposium

Weniger Emission, mehr Effizienz

  • 03.06.2025

Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) nutzen Energie effizient und können daher einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Hierüber sprechen Fachleute beim 23. Duisburger KWK-Symposium am 11. Juni: Wie bleibt die Versorgung auch in unruhigen Zeiten sicher? Welche Rolle spielt KWK, wenn Windräder stillstehen und Solaranlagen im Schatten liegen? Und wie gelingt der Umbau hin zu erneuerbaren Brennstoffen wie Wasserstoff? Veranstaltet wird das Symposium traditionell vom Lehrstuhl Energietechnik der Universität Duisburg-Essen und dem Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung.

Die Teilnehmenden aus Wissenschaft, Industrie und Kommunen diskutieren im Fraunhofer InHaus-Zentrum (Forsthausweg 1, 47057 Duisburg) die aktuelle energiepolitische Situation, sie beleuchten neueste Erkenntnisse aus der Wissenschaft und widmen sich unterschiedlichen Anwendungen aus der Praxis.

Die Grundidee der KWK ist einfach: Statt Strom und Wärme getrennt zu erzeugen, wird in einer Anlage beides gleichzeitig produziert. Dabei wird die entstehende Abwärme nicht verschwendet, sondern sinnvoll genutzt – etwa zum Heizen, zur Warmwasserbereitung oder in Industrieprozessen. Das erhöht die Energieeffizienz deutlich und spart CO₂.

Besonders in Zeiten mit ungünstigen Bedingungen für Solar- und Windstrom kann KWK zur Versorgungssicherheit beitragen. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland rund 110 Terawattstunden Strom aus KWK-Anlagen erzeugt – das entspricht etwa 21 Prozent des erzeugten Nettostroms. Etwa 60 Prozent dieser Anlagen beliefern zusätzlich Nah- und Fernwärmenetze, 30 Prozent bedienen industrielle Anwendungen, und 10 Prozent finden sich in Gebäuden.

Ein Thema beim Symposium: die Rechtslage und die Planungssicherheit. Letztere brauchen Unternehmen, damit sie weiter in moderne KWK-Technologie investieren können. Das novellierte Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz vom 1. April 2025 erlaubt den Neubau von Anlagen, sofern diese bis Ende 2026 genehmigt oder verbindlich bestellt wurden. Aktuell ist aber offen, ob die Förderbedingungen darüber hinaus verlängert werden.

Gleichzeitig richtet sich der Blick beim Branchentreff in Duisburg nach vorn: KWK-Anlagen sollen künftig erneuerbare Gase wie Biomethan oder Wasserstoff nutzen, um noch klimafreundlicher zu werden. So kann die Technologie Teil eines nachhaltigen Energiesystem werden.

Weitere Informationen:
https://www.uni-due.de/kwk/
Othmar Verheyen, Energietechnik, verheyen@uni-due.de

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