Alumnus besucht die Universität Duisburg-Essen
„Neue Dinge faszinieren mich.“
- 22.08.2025
Dr. Markus Kamieth, CEO des Chemieunternehmens BASF, war einen Nachmittag an seiner Heimatuniversität, führte Gespräche mit Mitgliedern der Universität und besuchte Räume von früher: Hörsäle, Labore und die Gelbe Cafete. Er hielt einen viel beachteten Vortrag an der Fakultät Chemie: Embrace the Future – Why Change and a Positive Mindset are the Key to Success.
Diesen Vortrag begann er mit persönlichen Worten, die seinen beeindruckenden Weg vom Niederrhein nach Essen, Ludwigshafen, USA und China und zurück nach Ludwigshafen beschrieben. Kamieth kommt aus einer Bergbau-Familie und war schon in der Schule chemiebegeistert: „Chemie hat mich immer fasziniert, diese Kombination aus Kreativität und intellektueller Herausforderung.“ Er besuchte nach dem Abitur den Campus Essen, hatte das Gefühl, „dass es passt“. 1990 begann er sein Studium, wurde 1998 erfolgreich promoviert und startete dann seine Karriere bei BASF, einem weltweit agierenden Chemieunternehmen mit über 100 000 Mitarbeitenden, erst in der Forschung, schon bald im Management und heute als Vorstandsvorsitzender.
In einem Interview, das UDE-Pressesprecherin Astrid Bergmeister führte, sagte er auf die Frage, ob er ein klassischer Bildungsaufsteiger sei: „Die Möglichkeit, hier an der Uni studieren zu können, war für mich eine Wahnsinnsgelegenheit.“ Und über die Bedeutung der Prägung durch Wissenschaft: „Ich glaube wirklich, ein Herzblut-Wissenschaftler kann Führungskraft, Betriebswirtschaft, Finanzen und alles, was man so lernen muss, dazulernen. Umgekehrt ist es schwierig.“
Sein Interesse, seine Neugierde und die Bereitschaft und den Drang, die Welt im Wandel zu gestalten, zeigte Kamieth in vielen Diskussionen. Es ging beispielsweise im Gespräch mit Rektorin Barbara Albert und Dekan Torsten Schmidt um die Bedeutung von Forschung für die Wirtschaft, etwa für eine Transformation, die dazu führt, dass sich Wirtschaft und Gesellschaft zugleich erfolgreicher und nachhaltiger aufstellen. Aber es ging auch um den Einstieg ins Studium für Jugendliche aus nichtakademischen Familien. Diese Thematik diskutierte er auch mit Prorektor Stefan Rumann und Bildungsexpertin Prof. Dr. Isabel van Ackeren-Mindl. Der Leiter des Instituts für Nachhaltige und Autonome Maritime Systeme (INAM), Prof. Dr. Bettar Ould El Moctar, sprach die Logistik bei Rhein-Niedrigwasser und die Konstruktion neuartiger Schiffe an – für die BASF von großer Bedeutung. Prof. Dr. Dieter Bathen, Lehrstuhl für Thermische Verfahrenstechnik und Vorstandsvorsitzender der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft, betonte die Bedeutung von innovativen Prozesstechnologien. Im Labor von Prof. Dr. Stephan Barcikowski wurde die Produktion von Nanometallen mit Lasertechnik demonstriert. Prof. Dr. Oliver Schmitz, Lehrstuhl für Angewandte Analytische Chemie, stellte das „Teaching and Research Center for Separation“ vor. Er betreibt es gemeinsam mit Agilent Technologies an der Universität Duisburg-Essen und es steht der Industrie, auch der BASF, offen für Weiterbildung auf Spitzenweltniveau oder für spezifische Forschungsfragen – ein exzellentes Beispiel für die hochwertigen Transferaktivitäten der Universität Duisburg-Essen. Angeregte Diskussionen beim Rundgang, vor und nach dem Vortrag und im vollbesetzten Hörsaal zeigten, dass Kamieth unzählige Fragen berührte, die auch viele UDEler beschäftigen, Studierende, Beschäftigte und Professor:innen.
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