[16.10.2009] Themenvielfalt garantiert die 5. Deutsch-Türkischen Buchmesse RUHR, zu deren Partnern die Universität Duisburg-Essen gehört. Vom 23. Oktober bis zum 1. November sind etwa 20 hochkarätige Autoren aus der Türkei und Deutschland zu Gast in Dortmund, Duisburg, Essen, Gladbeck und Gelsenkirchen. Zuwanderung als Chance, der Moslem-TÜV und die „demokratische Öffnung“ in der Türkei werden bei den Lesungen und Diskussionen vorgestellt. Eröffnet wird die Messe am 23. Oktober um 19 Uhr im Glaspavillon auf dem Essener Campus.

Istanbul spielt in diesem Jahr eine herausragende Rolle, denn die türkische Millionenstadt bereitet sich gemeinsam mit der Metropole Ruhr und der kleinen ungarischen Stadt Pécs auf das Kulturhauptstadt-Jahr 2010 vor. Die Messe ermöglicht einen ersten Vorgeschmack.

Ehrengast ist Yüksel Pazarkaya, türkischer Autor, Journalist und Bundesverdienstkreuzträger. Er feiert sein 50-jähriges Berufsjubiläum. Die Veranstaltung bietet zugleich ein Podium für politisch hoch aktuelle Themen wie die kurdisch/armenische Öffnung der Türkei sowie die Beziehung der Türkei zur EU und den USA. „Der verfälschte Islam“ des Theologen Yasar Nuri Öztürk ist die kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte des Islam. Wie sich Zuwanderung als Chance verstehen lässt, um eine „Aufsteigerrepublik“ zu sein, verdeutlicht NRW-Minister Armin Laschet im Gespräch mit Hatice Akyün.

Vorgestellt wird in den zweisprachigen Lesungen auch „Eine alternative Reise durch Istanbul“ von Murat Belge – kein normaler Reiseführer, sondern ein amüsanter Spaziergang in unbekannte Ecken der Mega-City. Der türkische Bestsellerautor Mario Levi begibt sich mit „Istanbul war ein Märchen“ in seine Kindheit und erzählt vom Miteinander der unterschiedlichen Völker und Kulturen. „Die Prinzeninseln“ liegen unweit Istanbuls und betören durch ihre Landschaft, Gerüche und Architektur. Poetisch erzählt von Joachim Sartorius, Autor und Intendant der Berliner Festspiele.

Eine besondere Premiere feiert das Buch „Geliebte Universität“ von Dehen Altıner. Es ist eine Liebesgeschichte, eingebettet in einen bisher unbekannten Abschnitt der deutschen Exilgeschichte: die Beteiligung deutsch-jüdischer Wissenschaftler an der türkischen Hochschulreform.

Ziel der Buchmesse RUHR, die neues Konzept in der deutschen Literatursparte umsetzt, ist die kulturelle Integration. Sie findet unter der Schirmherrschaft des Ministeriums Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes NRW statt.

Weitere Informationen: http://www.buchmesse-ruhr.de

Redaktion: Katrin Braun, Tel. 0203/379-1488