Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Experte für Friedens- und Entwicklungsforschung:

Prof. Dr. Franz Nuscheler sagt "Servus"

[24.07.2003] Gleich zwei Minister kommen am Freitag, 25. Juli, in die Universität, wenn der bekannte Duisburger Politologe und Experte für Friedens- und Entwicklungsforschung, Prof. Dr. Franz Nuscheler, feierlich aus dem aktiven Hochschullehrerdienst verabschiedet wird. Neben Egon Bahr werden Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, sowie Wissenschaftsministerin Hannelore Kraft erwartet.

Prof. Dr. phil. Franz Nuscheler (65) gehört zu den bundesweit gefragtesten Experten für Entwicklungspolitik und Einwanderungsfragen mit viel Mut zu unbequemen Wahrheiten. Die Liste seiner Veröffentlichungen zur vergleichenden Regierungslehre, Migration, Menschenrechtsfragen und Global Governance ist ebenso lang wie die Liste seiner Tätigkeiten im Ausland, etwa in Lateinamerika und Afrika oder seiner Aktivitäten in der Deutschen Forschungsgemeinschaft, in der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaften, beim Deutschen Akademischen Austauschdienst und bei der Österreichischen Forschungsgemeinschaft.

Nuscheler studierte zunächst Politikwissenschaft, Geschichte und Öffentliches Recht in Heidelberg und London, um dann 1967 bei Prof. Dolf Sternberger über die moderne englische Verfassungstheorie zu promovieren. Von 1969 bis 1974 dozierte Nuscheler an der Universität Hamburg, 1974 wurde er auf den Lehrstuhl für Internationale und vergleichende Politik an der Universität Duisburg berufen. Prof. Nuscheler hat sich über viele Jahre in der Hochschulselbstverwaltung engagiert, war sowohl Dekan als auch mehrfach im Senat. Lange Zeit hat er zudem den Vorsitz im Promotionsausschuss des Fachbereichs wahrgenommen.

Darüber hinaus war er Mitglied des wissenschaftlichen Beirats und seit 1998 stellvertretender Vorsitzender der von Altbundeskanzler Willy Brandt ins Leben gerufenen Stiftung Entwicklung und Frieden und als Direktor des damit verbundenen Instituts für Entwicklung und Frieden, das 1990 an der Universität Duisburg eingerichtet wurde. Für die Politik war Nuscheler stets ein gesuchter Partner, so berief ihn beispielsweise Ministerpräsident Johannes Rau 1996 in den „Eine-Welt-Beirat“. Viele andere Gremien konnten ebenso von seiner Mitarbeit profitieren, etwa die Bundestags-Enquete-Kommission zur Globalisierung der Weltwirtschaft oder auch der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung über globale Umweltveränderungen.

Ob als Autor oder Beiratsmitglied – Prof. Nuscheler hat sich immer wieder zum entschiedenen Anwalt der Idee einer partnerschaftlichen, konstruktiven und wirkungsvollen Entwicklungspolitik und eines gerechteren Ausgleichs zwischen Nord und Süd gemacht. Wegen seiner besonderen Verdienste verlieh ihm die Landesregierung deshalb im Jahre 2001 den nordrhein-westfälischen Verdienstorden.

Beate Kostka

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