Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Zauberformel politische Beteiligung?

Wie lässt sich Armut bekämpfen

[14.05.2003] Ob die Zauberformel für die weltweite Armutsbekämpfung „politische Beteiligung“ heißt, stand im Mittelpunkt eines Workshops, den das Duisburger Institut für Entwicklung und Frieden der Universität Duisburg-Essen jetzt zusammen mit dem Verband entwicklungspolitischer Nichtregierungsorganisationen VENRO veranstaltet hat.

Ausgangspunkt war das neue Konzept der Weltbank, die seit vier Jahren von den Regierungen der Entwicklungsländer verlangt, dass sie gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Gruppen Strategien zur Armutsbekämpfung entwickeln. Diese Poverty Reduction Strategy Papers (PSRP) sind Voraussetzung dafür, weiterhin vergünstigte Kredite der Weltbank zu bekommen und in das neueste Entschuldungsprogramm von Weltbank und Internationalem Währungsfonds aufgenommen zu werden. Ob die Umsetzung dieses Konzepts bereits gelungen ist, wurde auf der gut besuchten Expertentagung kritisch durchleuchtet.

Die positiven Aspekte fasste Dr. Walter Eberlei vom INEF zusammen: „Das PRSP-Konzept ist eine Realität der Nord-Süd-Beziehungen und bietet Chancen für neue Beziehungen zwischen Regierungen und Zivilgesellschaft.“ Die Kritiker verwiesen allerdings auch darauf, dass diese Chancen bisher nur von wenigen Ländern genutzt werden.

Ob die Beteiligung zivilgesellschaftlicher Gruppen an diesen Prozessen tatsächlich zur Armutsreduzierung führt, konnte auf der Tagung nicht abschließend geklärt werden. Erste Untersuchungen dazu lassen dies zwar fraglich erscheinen, reichen aber zu einer fundierten Beurteilung noch nicht aus. Das INEF wird die Armutsstrategien und ihre Umsetzung weiter analysieren und die Beteiligungsprozesse kritisch begleiten.

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel 0203/379-2430

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