Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Studierende trainieren unter UN-Bedingungen

Wie bei den Vereinten Nationen

[08.07.2005] 40 Studierende aus Duisburg-Essen und Osnabrück simulierten an diesem Wochenende (8. – 9. Juli) am Duisburger Uni-Campus eine Sitzung des UN-Sicherheitsrates. Sie haben die Aufgabe, Resolutionen über das Thema „Weltfrieden und die menschliche Entwicklung im Nahen und Mittleren Osten“ zu verabschieden. Grundlage der Diskussionen sind Dokumente der US-Regierung, der EU und des UN-Entwicklungsprogramms UNDP. Auf zwei vorbereitenden Seminaren am Institut für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen sind die Studierenden auf ihre Aufgaben vorbereit worden.

Rektor Prof. Lothar Zechlin würdigte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung des realistischen Szenarios: „So können die Studierenden die Abläufe bei den Vereinten Nationen viel besser verstehen und lernen gleichzeitig, wie man selbst politisch mitgestalten kann.“ Oberbürgermeister Adolf Sauerland bestätigte den Studierenden: „Was sie hier machen, ist in jedem Fall eine gute Übung und eine wichtige Erfahrung, und zwar nicht nur für die, die in den diplomatischen Dienst gehen möchten.“ Nach der Eröffnungszeremonie schlüpften die Studierenden in ihre Botschafterrolle. Ihr „echte“ Kollege, der irakische Botschafter Alaa El-Hashimy, berichtete dann über aktuelle Probleme des Wiederaufbaus im Irak und über die Perspektiven einer Demokratisierung von Ländern des Nahen und Mittleren Ostens.

Model United Nations (MUN)-Simulationskonferenzen gibt es seit fast 60 Jahren und sie werden immer beliebter. In über 50 Staaten dieser Welt werden heute MUN-Tagungen veranstaltet, auch in Deutschland. Dabei übernehmen die Teilnehmer die Rolle eines „Botschafters". In Organen und Unterorganen der UNO, wie z.B. im Sicherheitsrat oder in der Menschenrechtskommission, werden dann aktuelle Weltprobleme behandelt. Die Teilnehmer lernen dabei die Arbeitsweise

dieser Organe kennen und müssen sich mit den außenpolitischen Interessen des von ihnen vertretenden Landes und der jeweiligen Themen der Tagung vertraut machen.

Ihre Aufgabe ist es, diese Interessen durch eine geschickte informelle und formelle Verhandlungsführung und durch die Bildung von Koalitionen so weit wie möglich durch zu setzen. Das MUN-Konzept ist auch deswegen ein interessantes Instrument der Lehre, weil Studierende lernen, Positionen zu vertreten, die sie möglicherweise persönlich ablehnen. Sowohl das „Regionale Informationszentrum der UNO Brüssel/Bonn“ als auch die „Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen“ unterstützen die Durchführung von MUN-Tagungen. Im Frühjahr 2006 wird an der Universität Birzeit auf der Westbank eine MUN-Tagung durchgeführt. Zu dieser Tagung sind auch die Teilnehmer der I. Duisburg-Essen Model United Nations-Tagung eingeladen.

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel 0203/379-2430

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