Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Internationale Entwicklungsforscher-Tagung

Strategische Gruppen

[21.06.2005] Unter der Leitung des Politik- und Ostasienwissenschaftlers Prof. Dr. Thomas Heberer von der Uni Duisburg-Essen tagte kürzlich eine internationale Expertengruppe am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen (KWI). Es ging um das Konzept der - Strategischen Gruppen -, das von Politikwissenschaftlern, Soziologen, Ökonomen und Entwicklungsforschern beleuchtet wurde.

Der Begriff - Strategische Gruppen - geht der Frage nach, wie Gruppen, die in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche Veränderungsprozesse betreiben und nach Macht streben, analytisch erfasst und beschrieben werden können. Bisher gibt es in den Sozialwissenschaften dafür keine geeignete Kategorie. In einer umfangreichen Studie hat Heberer das bereits am Beispiel der Unternehmer in China und Vietnam untersucht. Dazu hat er in beiden Ländern drei Jahre lang geforscht und mehrere hundert Unternehmer interviewt.

Die Tagung befasste sich unter anderem mit der Frage, inwieweit solche Gruppen, vor allem in Asien und Afrika, zu Veränderungen der politischen Systeme beitragen können. Gleichzeitig wurde die Herausbildung strategischer Gruppen auch in der Wissensproduktion und auf globaler Ebene diskutiert, etwa die Rolle neuer Wissenseliten im Globalisierungsprozess.

Ziel der internationalen Forschergruppe ist es, die interdisziplinäre Zusammenführung der verschiedenen sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Ansätze zu strategischen Gruppen zu verstärken, vergleichende transregionale Forschung mit Blick auf ausgewählte Entwicklungsländer in Afrika, Asien und Lateinamerika und die Internationalisierung der Diskussion des Konzeptes der strategischen Gruppen zu fördern sowie die Einbeziehung von Sozialwissenschaftlern auch aus Afrika, Asien und Lateinamerika zu organisieren.

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel 0203/379-2430

Alle Pressemitteilungen der UDE finden Sie unter:
http://www.uni-due.de/de/presse/pm.php