Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Projekt zu Arbeitsbedingungen in der Transportbranche

Druck von allen Seiten

[27.09.2006] Übermüdete Brummi-Fahrer, mangelhafte LKW und der Druck von Billigkonkurrenz – in diesen Punkten gerät die Transportbranche immer wieder in die Schlagzeilen. Ein Forschungsprojekt am Institut für Soziologie der Universität Duisburg-Essen beschäftigt sich zurzeit genauer mit den Arbeitsbedingungen im Transport- und Logistiksektor.

Konkret untersuchen die Wissenschaftler unter der Leitung von Professor Dr. Dankwart Danckwerts die Auswirkungen neuer elektronischer Systeme wie etwa den digitalen Tachographen, durch die Fahrer und Transporte gesteuert und überwacht werden können. „Artralog“, so der Projektname, wird von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert.

Die Logistikbranche stand schon mehrfach im Fokus der Forschungsgruppe um Professor Danckwerts, zuletzt ging es um die Binnenschifffahrt. Stets interessieren bei den Projekten alle beteiligte Seiten: So werden bei „Artralog“ Unternehmen, Selbstständige, Gewerkschaften und politische Akteure in die Untersuchungen eingebunden. Derzeit führen Projektmitarbeiter an Autobahnraststätten im Ruhrgebiet Interviews mit Fahrern des Transportgewerbes.

Als ein erstes, allerdings nicht sehr überraschendes Zwischenergebnis kann Sozialwissenschaftler Ronald Noppe festhalten: „Arbeitszeiten von bis zu 60 Stunden pro Woche sind keine Seltenheit! Es wird eine Frage der Zeit sein, wann auch Möglichkeiten zur Umgehung der digitalen Kontrollgeräte gefunden werden.“ Im Frühjahr 2007 soll das Logistikprojekt „Artralog“ abgeschlossen sein.

Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel. 0203/379-2429

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