Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Auftaktveranstaltung an der UDE

Wissenschaft hat viele Gesichter

[12.11.2012] Am 19. November startet die neue Workshopreihe "Wissenschaft hat viele Gesichter" des NRW-Wissenschaftsministeriums an der UDE. Thema der Auftaktveranstaltung mit Ministerin Svenja Schulze ist „Herkunft“ als ein Teil der großen Vielfalt, die an den NRW-Hochschulen mittlerweile an der Tagesordnung ist. Anhand erfahrener Hochschulen, die schon eine gute Praxis entwickelt haben, soll in den kommenden beiden Jahren darüber beraten werden, wie die Vielfalt den gemeinsamen Hochschulschulalltag bereichern kann.

"Die Universität Duisburg-Essen ist der richtige Ort für den Eingangsworkshop“, erklärt Ministerin Schulze. "Gerade diese Hochschule hat sich schon besonders früh und engagiert dem Thema ‚Vielfalt‘ gewidmet und bereits 2008 ein Prorektorat Diversity eingerichtet." Zukünftig gelte es, an den Hochschulen verstärkt Strukturen und Maßnahmen zu schaffen, die den Studierenden unterschiedlichster Herkunft ein erfolgreiches Studium ermöglichen“, erläutert Ministerin Schulze die Zielsetzung der neuen Workshopreihe.

Die UDE hat bereits ein weitreichendes Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht, um insbesondere Kinder aus Nichtakademikerhaushalten auf dem Weg an die Hochschule zu unterstützen und ihre Chancen auf ein erfolgreiches Studium zu verbessern. So berücksichtigen Mentoringsysteme und Stipendienprogramme auch die unterschiedliche Herkunft der Studierenden. Über das Programm „Bildungsgerechtigkeit im Fokus“ werden ebenso vielfältige Maßnahmen in der Hochschuleingangsphase angeboten. Prof. Dr. Ute Klammer, Prorektorin für Diversity Management an der UDE: „Wir engagieren uns sehr für das Thema Bildungsaufstieg. Denn immer noch entscheidet in Deutschland die soziale Herkunft mit darüber, ob jemand das Abitur schafft und anschließend erfolgreich studiert. Oft fehlen die Vorbilder im persönlichen Umfeld und die notwendige Unterstützung.“

Zum Start der Workshopreihe wird unter anderem das UDE-Projekt "Chance hoch 2" vorgestellt, das begabten und engagierten Kindern aus Familien ohne akademische Erfahrung gezielt auf ein späteres Studium vorbereitet und sie bis zu einem ersten akademischen Abschluss begleitet. Oktay Ülker zum Beispiel: Sein Großvater war Gastarbeiter aus der Türkei und arbeitete bei Thyssen Krupp; seine inzwischen verstorbene Mutter kam als Zehnjährige ohne Deutschkenntnisse nach Duisburg und brachte sich die Sprache selbst bei. Sein Vater ist in Mülheim auf einer Verschrottungsanlage beschäftigt. Nur ein Onkel hat studiert.

Seit September 2010 ist der Schüler des Duisburger Max-Planck-Gymnasiums Projektteilnehmer von „Chance hoch zwei“, das bis 2017 mit 2,3 Millionen Euro von der Stiftung Mercator gefördert wird. Mittlerweile werden knapp 80 SchülerInnen und Jungstudierende betreut. Bis zum Abitur erhalten sie ideelle Unterstützung und ein monatliches Bildungsgeld für Bücher und Computer. Wer sich anschließend für ein UDE-Studium entscheidet, erhält zusätzliche Seminarangebote und ein Stipendium. Jedes Jahr werden weitere 25 Jugendliche in das Programm integriert.

Weitere Informationen:
http://www.wissenschaft.nrw.de/hochschulen_und_forschung/service_fuer_hochschulen/Diversity-Workshops/index.php
http://www.uni-due.de/chancehoch2/

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430

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