Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Neues Schülerlabor zur Nanotechnologie

Wissenschaft als Experiment

[23.09.2009] Gibt es selbstreinigende Waschbecken mit dem Lotus-Effekt und wieso bekommt man mit Sonnenmilch keinen Sonnenbrand? Diese Fragen werden künftig auch Jugendliche fundiert beantworten können, denn an der Fakultät für Physik der Universität Duisburg-Essen entsteht ein gemeinsam mit der Fakultät für Ingenieurwissenschaften betriebenes neues Schülerlabor. Hier zeigen modernste Experimente, wo Nanotechnologie im Alltag bereits eingesetzt wird. In Absprache mit den Lehrern können auch spezielle, den Unterricht begleitende Übungen stattfinden. So lässt sich die Nanowelt visuell erfassen und begreifen.

Das neue Angebot soll noch mehr Schüler für ein Studium der MINT-Fächer (Mathematik, Ingenieurwissenschaft, Naturwissenschaft, Technik) begeistern – insbesondere im zukunftsträchtigen Gebiet der Nanotechnologie. Die Experimentierreihen werden teilweise in Eigenregie durchgeführt und umfassen Physik, Elektrotechnik, Chemie und Maschinenbau. In der interdisziplinären Lernumgebung wird es neben Lupe und hochauflösendem Lichtmikroskop ein Rasterelektronenmikroskop sowie ein Rastertunnelmikroskop geben, um die Makro-, Mikro- und Nanowelt sichtbar und erlebbar zu machen.

„Die Schüler arbeiten mit Hochtechnologie-Geräten, die zum Teil nicht einmal in Industriebetrieben vorhanden sind. Hier können sie die Faszination Wissenschaft direkt erleben. In den Schullaboren stellen zumeist einfache Geräte zwar die Prinzipien dar, belassen es dabei aber bei einer gewissen Distanz zur Forschung“, beschreibt Prof. Dr. Gerd Bacher aus der Abteilung Elektrotechnik und Informationstechnik die außergewöhnlichen Möglichkeiten. Der laufende Betrieb wird von der Fakultät für Physik, der Fakultät für Ingenieurwissenschaften sowie aus Zentralmitteln der Hochschule finanziert. Aus den Fakultäten kommt auch das notwendige Fachpersonal. Als Kooperationspartner stellt das hochschulinterne Center for Nanointegration Duisburg-Essen (CeNIDE) Kontakte zur Industrie her und beteiligt sich ebenfalls an der Finanzierung, mit einer Startinvestition von 8.000 Euro sowie einem jährlichen Zuschuss von 3.000 Euro bis einschließlich 2014.

Nach den Osterferien 2010 soll das Schülerlabor eingeweiht werden. Es kann von Gruppen mit bis zu 20 Teilnehmern aus den Jahrgangsstufen 10 bis 12 genutzt werden. Das Projekt gehört zur Landesinitiative „Zukunft durch Innovation“ (zdi) zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. Es wird mit 200.000 Euro gefördert. In den kommenden drei Jahren entstehen für 15 Millionen Euro 16 neue Schülerlabore an Hochschulen.

Weitere Informationen: Dr. Wolfgang Mertin, Tel. 0203/379-3407/3404, wolfgang.mertin@uni-due.de (Fakultät für Ingenieurwissenschaften); Dr. Andreas Reichert, Tel. 0203/379-2032/2602, andreas.reichert@uni-due.de (Fakultät für Physik)

Redaktion: Katrin Braun, Tel. 0203/379-1488

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