Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Duldung der Hörsaalbesetzung bis 13.11., 18 Uhr

Radtke: Kritik ist in vielen Punkten berechtigt

[12.11.2009] Rektor Prof. Ulrich Radtke und der Prorektor für Studium und Lehre, Prof. Franz Bosbach, haben am Mittwoch, 11.11., zwischen 16 und 17.30 Uhr erneut im besetzten Duisburger Audimax mit den streikenden Studierenden an der Universität Duisburg-Essen (UDE) über ihre Anliegen diskutiert. Die Anliegen der Studierenden des Essener Campus wurden im gleichen Maße berücksichtigt.

Der studentische Forderungskatalog umfasste zahlreiche Punkte, darunter die Abschaffung der Studiengebühren („Bildung für alle und zwar umsonst“), keine Zugangsbeschränkung für die Masterstudiengänge, Abschaffung der Anwesenheitspflicht oder mehr Mitbestimmung in den Uni-Gremien.

In vielen Punkten Einigkeit

Die Rektoratsmitglieder betonten, dass in vielen Punkten Einigkeit bestehe, so etwa bei der Kritik an der mangelnden staatlichen Ausfinanzierung des Bildungswesens. Eine Folge ist, dass zu wenig Räume und zu wenig Lehrpersonal zur Verfügung stehen, um angemessene Studienbedingungen zu garantieren. Radtke: „Die Finanzspritzen der letzten Jahre reichen bei weitem nicht aus, die eklatanten Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte aufzuholen.“

Eine Abschaffung der Studienbeiträge zum jetzigen Zeitpunkt wäre deshalb für die UDE-Studierenden kontraproduktiv, weil die Studienqualität darunter dann massiv zu leiden hätte, und die UDE im Vergleich zu den konkurrierenden Unis deutlich zurückfallen würde. Das Rektorat appellierte an die Studierenden, ihre demokratischen Teilhaberechte entschiedener als bisher wahrzunehmen, um ihre Anliegen in den Entscheidungsgremien der Universität und damit in den demokratischen Abstimmungsprozess einzubringen.

Weiterführung der Diskussion

Prorektor Bosbach verwies bei der Kritik am Bachelor-/Mastersystem darauf, dass viele der Kritikpunkte auch von den Uni-Verantwortlichen geteilt werden. „Gerade auf der letzten Senatssitzung wurde beschlossen, dass der Zugang zum Master bei den Lehramtsstudiengängen offen gestaltet wird, wenn die Zugangsvoraussetzungen vorliegen.“ Derzeit werde auf zahlreichen Ebenen auch hochschulübergreifend beraten, in welcher Weise eine Reform der Bachelor-/Master-Reform möglich ist. Bosbach: „Deshalb sollten wir an dieser Stelle auch weiter diskutieren, um ihre Anliegen mit einzubringen. Schreiben Sie mir, damit wir uns um Ihre Probleme kümmern und gemeinsam an Lösungen arbeiten können.“

Das Rektorat sagte zu, dass allen Streikenden zugesichert wird, von der Anwesenheitspflicht in ihren Lehrveranstaltungen befreit zu werden, solange der Audimax-Streik von der Uni-Leitung geduldet wird. Rektor Radtke: „Sie haben wichtige Fragen aufgeworfen und das Gespräch sollte unserer Ansicht nach auf jeden Fall weiter fortgeführt werden, allerdings in anderer Form.“ Viele Studierende hätten sich bereits darüber beklagt, dass ihre Lehrveranstaltungen in den beiden Audimax-Hörsälen jetzt ausfallen müssen.

Duldung der Hörsaalbesetzung bis zum 13.11., 18 Uhr

Radtke: „Deshalb sage ich Ihnen zu, dass das Rektorat Ihre friedlichen Protestmaßnahmen bis Freitagabend (13.11.), 18 Uhr im Audimax duldet. Ab der kommenden Woche muss allerdings dafür Sorge getragen sein, dass der reguläre Seminarbetrieb wieder stattfinden kann.“

Übersicht über das geplante Programm im Duisburger Audimax am Donnerstag, 12.11.

ab 10 Uhr: Vortrag zu weiteren Besetzungen/Aktionen
ab 14.30 Uhr: Podiumsdiskussion mit Prof. Gerhard Bäcker, Dekan der Gesellschaftswissenschaften
ab 15 Uhr: Podiumsdiskussion mit Arndt Klocke (Sprecher Bündnis 90/Die Grünen NRW)
ab 16.30 Uhr: Tänzer von der vj-style academy
anschließend: Diskussion über weitere Planung der Besetzung


Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430

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