Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Neues Europäisches Proteinforschungszentrum PURE

Gefährliche Krankheiten früh erkennen

[14.12.2009] Im neuen Europäischen Proteinforschungsinstitut PURE (Protein Research Unit Ruhr within Europe), das mit mehr als 37 Millionen Euro Landesförderung in Bochum entsteht, arbeiten Forscher der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen Hand in Hand. Ihnen geht es um die Suche nach krankheitsanzeigenden Proteinen – sog. Biomarkern – für verschiedene Erkrankungen wie Krebs, Parkinson oder Alzheimer. Sie sollen bei der Früherkennung von Krankheiten helfen und dazu beitragen, die Wirksamkeit von Therapien zu prüfen. PURE verbindet Grundlagenforschung mit konkreten Diagnose- und Therapieansätzen.

Ein kleiner Pieks und die Vorsorge ist erledigt

Einmal zum Blutabnehmen, eine Urinprobe, und alle wichtigen Vorsorgeuntersuchungen sind erledigt – das ist die Vision, die die Bochumer und Essener Forscher antreibt. Sie setzen dabei auf kriminalistische Methoden: So wie jeder Mensch einen einzigartigen Fingerabdruck hat, gibt es für jede Erkrankung ein charakteristisches Proteinprofil. Bestimmte Proteine, die auch im gesunden Körper vorkommen, werden von kranken Zellen massenhaft überproduziert oder verändert.

Wenn man weiß, welche es sind, kann man sie gezielt suchen, zum Beispiel im Blut oder Urin. Erkennt man Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer bereits im frühen, aber noch symptomlosen Zustand, kann sehr viel schonender und erfolgreicher behandelt werden. Heute werden Krankheiten noch zu spät erkannt und müssen dann sehr aggressiv behandelt werden. Am Anfang werden Blasenkrebs, Leberkrebs, Alzheimer und Parkinson im Mittelpunkt der Forschung stehen. Zusätzlich werden in PURE modernste analytische Techniken der Bioanalytik weiterentwickelt.

Molekulare Medizin unter einem Dach

Federführend an PURE beteiligt (Sprecher: Prof. Dr. Klaus Gerwert) sind Forscher der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen: Prof. Dr. Thomas Brüning (Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Institut der RUB), Prof. Dr. Klaus Gerwert (Lehrstuhl Biophysik der RUB, Fellow der Max-Planck Gesellschaft), Prof. Dr. Helmut E. Meyer (Medizinisches Proteom-Center der RUB) und Prof. Dr. Jens Wiltfang (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Essen).

Das onkologisch klinische Studienzentrum (Prof. Dr. Wolff Schmiegel, Prof. Dr. Dirk Strumberg und Prof. Dr. Andrea Tannapfel) sichert die Zusammenarbeit mit den Kliniken vor Ort innerhalb des Gesundheitscampus und wird unter dem Dach von PURE eingerichtet. In enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Bonn, sollen darüber hinaus neuartige Biomarker neurodegenerativer Erkrankungen, wie der Demenz bei Alzheimer, identifiziert werden. PURE ist offen für weitere Initiativen der molekularen Medizin und für Firmengründungen.


Weitere Informationen: Prof. Dr. Klaus Gerwert, Lehrstuhl für Biophysik der Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-24461, gerwert@bph.rub.de (Sprecher)

Prof. Dr. Jens Wiltfang, LVR Klinikum Essen, Kliniken und Institut der Universität Duisburg-Essen, Tel. 0201/7227-201, jens.wiltfang@uni-due.de

Prof. Dr. Helmut E. Meyer, Medizinisches Proteom-Center der Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-22427, helmut.e.meyer@rub.de

Prof. Dr. Thomas Brüning, BGFA – Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Institut der RUB, Tel. 0234/302-4501, bruening@ipa-dguv.de

Prof. Dr. Wolff Schmiegel, Medizinische Klinik; Knappschaftskrankenhaus, Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/299-3400, meduni-kkh@rub.de

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