Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Interdisziplinäres in neuen UNIKATE-Heft

Lust am Essen – und am Lesen

[12.06.2007] Mit vollem Programm beteiligt sich die Universität Duisburg-Essen am jetzt eröffneten Wissenschaftssommer 2007. Nun liefert die Hochschule ? quasi außerhalb der Tagesordnung aber nach perfektem Zeitplan ?einen weiteren Beitrag: den Band 30 des Wissenschaftsmagazins ESSENER UNIKATE.

„Essen im Blick“ ist die Aufsatzsammlung überschrieben und fügt sich damit, wie der federführende Autor, Heiko Schulz, meint, „ebenso zwanglos wie passgenau in den abgesteckten Rahmen“ des Jahres der Geisteswissenschaften ein. „ABC der Menschheit“ ist sein Motto, und für Schulz steht das E für Essen/Ernährung.

Der seit 1972 an der Uni Duisburg-Essen lehrende Evangelische Theologe hat für den neuen UNIKATE-Band einen großen Teil der Manuskripte gesammelt, die im Wintersemester 2005/06 Grundlage der Veranstaltungsreihe „Forum Essen in Essen. Ernährung im Schnittpunkt von Technik, Wissenschaft, Kunst und Religion“ waren. Mit Vorträgen, Filmvorführungen und literarischen Gesprächen hatten die Wissenschaftler mit Blick auf die noch ausstehende Entscheidung über die Kulturhauptstadt 2010 einen inneruniversitären Beitrag zur kulturellen Profilierung der Stadt Essen leisten wollen. Für das vorliegende Magazin konnte Schulz weitere Autoren gewinnen, die auch andere als geisteswissenschaftliche Disziplinen repräsentieren.

Johannes Hebebrand, Chef der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und ?psychotherapie am Essener Universitätsklinikum, befasst sich zum Beispiel mit der Adipositas bei Kindern und Jugendlichen, und ein medizinisches Thema hat sich auch der Krankenhaushygieniker um Uni-Klinikum, Walter Popp, gestellt. Er schreibt unter dem Titel „Krankheit bei Mensch und Tier durch Verzehr von Mensch und Tier“ über BSE und die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit.
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Dass Kino durch den Magen geht, erfährt man durch drei ausgewählte Beispiele vom Filmwissenschaftler Peter Ellenbruch, und „Essens-Bilder“ beschreibt Fotografieprofessorin Elke Seeger. Schulz selbst diskutiert die Sinnlichkeit der Sünde, wenn er sich fragt, ob „alles Sündhafte, als solches, ein Moment von Sinnlichkeit“ enthält, und Theologen-Kollege Aaron Schart versucht, die Bibel als zu intensivem Lebensgenuss anleitende Geschmacksschule ins Spiel zu bringen.

Ein Plädoyer für die Entwicklung einer am unterschiedlichen Vorwissen der Leser orientierten Kochanleitung hält der Germanist Hermann Cölfen, derweil der Philosoph Hans Werner Ingensiep eine Reise durch Wissensgeschichte und Evolution unternimmt und Natur und Kultur der Ernährung aus Anthropologischer Sicht untersucht. „Ist der Mensch, was er isst?“

Auch drei Soziologen gehören zum Autorenteam. Eckard Pankoke denkt über die soziologischen Voraussetzungen und Implikationen des Essens aus vor allem kulturgeschichtlicher Perspektive nach, und Andrea Maria Dederichs bewegt sich zusammen mit Christoph Rülcker zwischen „Esslust und Essfrust“.

Leselust zu schaffen ist das breite Themenspektrum des Heftes geeignet. Zu beziehen ist es über den Buchhandel: ISBN: 978-3-934359-30-7, ISSN: 0944-6060.

Redaktion: Monika Rögge, Tel.: (0201) 183?2085

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