Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Das NETZ-Gebäude
Das NETZ-Gebäude

Erster Spatenstich

NanoEnergieTechnikZentrum NETZ

[04.11.2010] In Anwesenheit der NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze wurde am 4. November der erste Spatenstich für das NanoEnergieTechnik-Zentrum (NETZ) an der UDE gesetzt. Es wird landesweit einen Kristallisationspunkt für die Hightech-Forschung in den Nanowissenschaften bilden – ein Feld, das vom Cluster Nano-MikroWerkstoffe.NRW hervorragend unterstützt wird.

Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes geht davon aus, dass nach 21-monatiger Bauzeit 120 Wissenschaftler aus der Chemie, den Ingenieurwissenschaften und der Physik sowie kooperierender Ein-richtungen in speziell ausgestatteten Labors einziehen können, um maßgeschneiderte Nanomaterialien für energietechnische Anwendungen entwickeln zu können.

Das Forschungszentrum wird über eine Hauptnutzfläche von ca. 3.900 m² verfügen mit insgesamt 66 Büros, 36 Laboren und einem Mikroskopiezentrum. Die Gesamtinvestitionen betragen 44,5 Mio. Euro (Baukosten 32,8 Mio., Großgeräteanschaffungen 8,1 Mio. sowie Erst-einrichtungskosten 5,6 Mio.) Die Energieversorgung wird umweltscho-nend ausgerichtet. Weil die Kondensatoren-wärme der Kältemaschinen für die Heizungsversorgung genutzt werden wird, benötigt das NETZ-Gebäude keine eigene Heizenergie.

Umweltschonend Energie produzieren, speichern und sparen

Die Nanowissenschaften sind einer der wichtigsten Forschungsschwer-punkte an der Universität Duisburg-Essen (UDE). International aner-kannte Forschergruppen aus unterschiedlichen natur- und ingenieur-wissenschaftlichen Wissenschaftsbereichen untersuchen interdisziplinär die Grundlagen sowie die vielfältigen Möglichkeiten der Nanotechnologie für technische und medizinische Anwendungen.

Die Nanotechnologie wird auch einen großen Beitrag leisten, die kom-menden Herausforderungen der Energieversorgung zu meistern. Sie kann helfen, bestehende Verfahren der Energieumsetzung effizienter zu machen und neue Wege bei der Nutzung regenerativer Energien zu beschreiten. Das gilt für die Energieproduktion, -speicherung und -einsparung gleichermaßen.

Dennoch haben Nanotechnologien bislang keinen angemessenen Eingang in die großtechnische Nutzung gefunden. Das Problem für Unter-nehmen: Es fehlte bisher häufig an ausreichenden Mengen der spezifi-schen Nanomaterialien. Dadurch konnten auch die Verfahrensschritte nicht entwickelt werden, mit denen die Materialien weiterverarbeitet und somit für die langfristige technische Nutzung zugänglich gemacht werden können.

Maßgeschneiderte funktionale Materialien

Diese Technologielücke möchten die Projektpartner mit NETZ schließen. Sie wollen eine Technologieplattform entwickeln, um maßgeschneiderte funktionale Materialien für energietechnische Anwendungen bereitzustellen. So sollen zum Beispiel die Speicherkapazitäten von Lithium-Ionen-Batterien erhöht, die Effizienz in der Photovoltaik ge-steigert aber auch produktionstechnisch verbessert werden. Außerdem soll die Lebensdauer von Brennstoffzellen verlängert und neue Materia-lien für die direkte Umwandlung von Wärme in Strom entwickelt wer-den.

Koordiniert von Professor Dr. Christof Schulz wird NETZ maßgeblich von CeNIDE, dem Center for Nanointegration an der UDE, getragen. Die Vorarbeiten der letzten Jahre unter dem CeNIDE-Dach mit seinen 45 Arbeitsgruppen und etwa 300 Wissenschaftlern haben gezeigt, dass es über die Bündelung des Wissens hinaus erforderlich ist, experimentelle Einrichtungen unter einem Dach zu vernetzen. Viele der Materialien müssen nach der Synthese in der Verfahrenstechnik mit Hilfe von chemischen Methoden weiter verarbeitet werden, dann durch Beschich-tungsverfahren aufgetragen und mit physikalischen Verfahren wie La-sersintern oder Plasmabehandlung weiter veredelt werden. Es ist eine Art „Produktionsstraße“ notwendig, die dieses vernetzte Arbeiten er-möglicht.

Einzigartige Kombination

Das NETZ-Gebäude wurde um diese besondere Struktur herum kon-struiert. Auf einer Ebene befinden sich über die gesamte Gebäudelänge miteinander verbundene Labors. So lassen sich die Fachkompetenzen und experimentellen Ansätze miteinander koppeln. Unmittelbar daneben werden die höchstauflösenden Untersuchungsverfahren von ICAN, dem Interdisziplinären Zentrum für Analytik auf der Nanometerskala, zur Verfügung stehen.

Eine solche Kombination ist einzigartig und bietet nicht nur für die Uni-versität Duisburg-Essen eine hervorragende Entwicklungschance. An-geschlossen sind zudem Partner aus den An-Instituten der Universität, ZBT und IUTA, Kollegen der Universitäten in Bochum und Münster, den Max-Planck Instituten in Mülheim, dem Forschungszentrum Jülich und dem Fraunhofer Institut für Mikroelektronische Schaltungen.

Besonders wichtig ist, dass im NETZ Gebäude zudem Labore für die di-rekte Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern aus der Industrie zur Verfügung stehen werden. Dies bietet nicht nur die Chance, weitere Expertise aus Forschungseinrichtungen der Unternehmen einzubinden. Es stellt auch sicher, dass erfolgreiche Entwicklungen schneller umgesetzt werden können – ein wichtiges Ziel gerade im Bereich der energietechnischen Anwendung.

Weitere Informationen:
Dr. Marion Franke, Geschäftsführerin des CeNIDE - Center for Nanoin-tegration Duisburg-Essen, Tel. 0203/379 2752, franke@cenide.de, http://www.uni-due.de/cenide

Redaktion: Beate Kostka, T.: 0203/379-2430


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