Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Öffentliches Forum zum Thema Lungenkrebs

Fortschritte für Diagnose und Therapie

[03.05.2007] Lungenkrebs ist der häufigste zum Tode führende Tumor beim Mann, und auch bei Frauen ist eine stetige Zunahme dieser bösartigen Erkrankung zu beobachten. Aber für die Diagnose und die Behandlung zeichnen sich neue, positive Entwicklungen ab. Das wurde beim 17. Öffentlichen Forum des Westdeutschen Tumorzentrums Essen e. V. im Auditorium Maximum des Essener Universitätsklinikums deutlich.

Professor Helmut Teschler, Pneumologischer Chefarzt an der Ruhrlandklinik Essen Heidhausen, stellte neue Bildgebende Methoden vor, die helfen, bei Risikopatienten früher als bisher einen bösartigen Lungentumor zu diagnostizieren. In klinischen Studien werde zur Zeit vor allem die Wirksamkeit die Niedrig-Dosis Computertomographie erforscht. Sie könne helfen, viel mehr Tumoren im heilbaren Frühstadium zu entdecken, sagte Teschler. Die Kernspintomographie und die Positronen-emissionstomographie (PET) würden wichtige zusätzliche Möglichkeiten bieten, den Zuverlässigkeitsgrad der Früh-Befunde zu bewerten. Letztendlich würden aber nur eine bronchioskopische oder eine operative Gewebeprobe der Lunge vollständige Sicherheit über die Diagnose bringen.

Professor Georgios Stamatis, Lungenchirurg und Ärztlicher Direktor der Ruhrlandklinik, berichtete über schonendere Verfahren der Knopflochchirurgie in Frühstadien der Erkrankung und über organschonendere Operationstechniken nach einer wirksamen onkologischen Vortherapie bei lokal fortgeschrittenen Tumoren, während Dr. Wilfried Eberhardt, leitender Oberarzt der Poliklinik der Inneren Klinik (Tumorforschung) am Universitätsklinikum, die modernen Möglichkeiten der medikamentösen Therapie vorstellte. Aktuell würden pro Jahr zwei bis drei neue, molekular zielgerichtete Präparate für fortgeschrittene Krebserkrankungen neu zugelassen. Beim Lungenkrebs hätten große klinische Studien signifikante Behandlungsverbesserungen bestätigt. Ziel sei es, neben der konventionellen Chemotherapie eine individuelle, auf das biologische Wachstumsverhalten des einzelnen Krebses zugeschnittene medikamentöse Therapie einzusetzen.

Professor Martin Stuschke, Direktor der Strahlenklinik am Universitätsklinikum, ergänzte das Szenario der Therapiemöglichkeiten um seinen Bericht über die faszinierenden Möglichkeiten neuer, zielgenauer und hochpräziser Bestrahlungsverfahren. Entscheidende Impulse geben nach Stuschke die durch moderne Bildgebung geleitete Bestrahlung und die Protonentherapie, für die ein Zentrum zur Zeit an der Virchowstraße in Essen entsteht.

Redaktion: Monika Rögge, Tel.: (0201) 183?2085

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