Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Vergleichsstudie zum Physikunterricht in PISA-Ländern

Lehrern auf die Finger geschaut

[14.03.2007] Der PISA-Schock sitzt im Land der Dichter und Denker immer noch tief. Per Videokamera möchten Wissenschaftler der Forschergruppe
Naturwissenschaftlicher Unterricht (NWU) der Universität Duisburg-Essen nun herausfinden, was in Klassenzimmern von „Musterschülern" wie Finnland besser läuft als in Deutschland.

Das Projekt "Quality of Instruction in Physics Education" (QuIP) hat zum Ziel, einen Zusammenhang zwischen typischen Unterrichtsszenarien in Finnland, Deutschland und der Schweiz sowie Schülerleistungen im Fach Physik herzustellen. „Die PISA-Studie liefert lediglich eine Lagebeschreibung. Wir wollen nun feststellen, warum die Ergebnisse der getesteten Länder so weit auseinander liegen", erklärt
Professor Hans E. Fischer, Leiter der Forschergruppe NWU. Die Untersuchung hat am 1. Januar begonnen und ist auf drei Jahre angelegt. Sie wird als erste breit angelegte Unterrichts-Vergleichsstudie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert und kostet etwa 260.000 Euro.

Neben einer Videografie des Physikunterrichts in bis zu sechzig Klassen pro Land befragen die Wissenschaftler Schüler vor allem im Hinblick auf ihre Motivation und ihre Leistung. Außerdem wird die fachdidaktische Kompetenz der gefilmten Lehrer überprüft. Alle so gewonnenen Daten sollen durch ein theoretisches, von der NWU entwickeltes Modell ausgewertet und mit den Leistungen der Schüler in Beziehung gesetzt werden. Rahmenbedingungen wie die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Eltern sowie die Gestaltung des jeweiligen Bildungssystems berücksichtigen die Forscher in ihren Auswertungen.

Redaktion: Annika Bingmann, Tel. 0203/379-2461

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