[17.06.2005] „Derselbe sein und nicht derselbe bleiben“ heißt es am Mittwoch, 22. Juni, zum Abschluss der Uni-Colleg-Reihe im Sommersemester. Philosophieprofessor. Dr. Thomas Spitzley beschäftigt sich mit der Identität der Person. Der öffentlichen Vortrag beginnt um 19.30 Uhr im Hörsaal MD 162, Mülheimer Str. /Lotharstr., Campus Duisburg.

Wenn ein Zeuge in einer Gerichtsverhandlung versichert, der Angeklagte sei der Täter, wenn jemand behauptet, Dr. Jekyll sei niemand anderes als Mr. Hyde, wenn man dafür plädiert, jeder müsse in einer multikulturellen Gesellschaften seine jeweilige Identität bewahren können, oder wenn man fragt, ob man es nach einer Gehirntransplantation immer noch mit derselben Person zu tun hätte – dann geht es in all diesen Fällen um die Identität der betreffenden Person.

Dabei sind allerdings zumindest zwei Aspekte zu unterscheiden, erklärt Philosophieprofessor Spitzley in seinem Vortrag: der Aspekt der numerischen Identität und der Aspekt der qualitativen Identität. Auch wenn es sich nämlich in Stevensons Geschichte bei dem freundlichen Arzt Dr. Jekyll und dem durchtriebenen Mr. Hyde um nummerisch dieselbe Person handelt, haben sie in einem qualitativen Sinne eine radikal verschiedene Identität. Warum diese begriffliche Trennung so wichtig ist, führt Spitzley aus.