Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Stiftung Mercator fördert Modellprojekt zum Ehrenamt

Ein Gewinn für alle Seiten

[25.07.2006] Universitäre Lehre und bürgerschaftliches Engagement lassen sich bestens mit einander verbinden. Dies zeigt sich seit einem dreiviertel Jahr an der Uni Duisburg-Essen. Das Projekt „UNIAKTIV“ fördert ehrenamtliche Arbeit von Studierenden und macht sie zu einem Bestandteil des Lehrplans. Die Stiftung Mercator hat dieser bundesweit einzigartigen Initiative, die das Labor für Organisationsentwicklung unter der Leitung von Professor Dr. Wolfgang Stark angestoßen hat, jetzt eine besondere Anerkennung ausgesprochen: Die Stiftung fördert UNIAKTIV in den kommenden drei Jahren mit über 666.000 Euro.

Unter dem Motto „die Universität im Dienst der Gesellschaft“ sollen Studierende in sozialen, kulturellen oder ökologischen Projekten ihr Fachwissen einbringen und dabei Kompetenzen in Führung, Teamarbeit oder Projektmanagement erlangen. Das Vorbild dieser Initiative stammt aus den USA: Dort gehört ehrenamtliches Engagement unter dem Fachbegriff „Service Learning“ an vielen Hochschulen zum Studienalltag. Das hat auch eine neue Qualität der Lehre zur Folge.

Die Projekte können ganz unterschiedlich sein: So können etwa Informatik-Studierende an Leitsystemen für Sehbehinderte arbeiten, BWL-Studierende ein Marketingkonzept für einen Kindergarten entwerfen oder angehende Bildungswissenschaftler gemeinsam mit chronisch Kranken Trainingskonzepte für Selbsthilfegruppen entwickeln.

Das Team von UNIAKTIV konzentriert sich bei seiner Vermittlung, die zum Wintersemester richtig startet, auf das Ruhrgebiet. In Kooperation mit der „Ehrenamt Agentur Essen“ und anderen Einrichtungen für Bürgerschaftliches Engagement in der Region verfügt UNIAKTIV mittlerweile über mehrere hundert verschiedene Angebote, die für die Studierenden ermittelt und in die sie vermittelt werden. Rund 30 Studierende sind derzeit in Projekten aktiv.

Anreiz für die Studierenden ist nicht nur das gute Gefühl: Die UDE will unter anderem Credit Points vergeben, die das Studium verkürzen können. Die Dozenten auf der anderen Seite dürfen konzeptionelle, praktische und auch finanzielle Unterstützung erwarten, wenn sie Lehrangebote mit Ziel auf das ehrenamtliche Engagement von Studierenden entwickeln. Mittelfristig soll der Erwerb von Schlüsselqualifikationen im Ehrenamt ein fester Bestandteil der Lehre in allen Fachbereichen der UDE werden.

„Mehr und mehr erkennen Arbeitgeber in Deutschland das gesellschaftliche Engagement an“, führt Psychologieprofessor Dr. Wolfgang Stark ein weiteres Argument pro Ehrenamt an. „In den USA ist es beinahe eine Selbstverständlichkeit, dass die künftigen Führungskräfte auf diesem Wege für ihre gesellschaftliche Verantwortung sensibilisiert werden.“ Um von den Erfahrungen aus den USA zu profitieren, ist Stark bereits in Kontakt mit Elite-Universitäten wie dem Massachussetts Institute of Technology (MIT) und dem Boston College.

Geplant ist, die Erfahrungen mit UNIAKTIV auch auf andere Hochschulen zu übertragen.

Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel. 0203/379-2429

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